Naxos Sehenswürdigkeiten
Ein Reiseziel. Unmengen an Möglichkeiten.
Pittoreske Bergdörfer, antike Ruinen, lange Sandstrände und eine pulsierende Hauptstadt - all das vereint die größte Insel der Kykladen in sich: Naxos. Wer hierher eine Reise unternimmt, kann aus dem Vollen schöpfen. Das kann ein Reiseführer allein alles gar nicht erfassen.
In diesem Beitrag stellen wir Dir unsere Auswahl der Top Sehenswürdigkeiten der Kykladeninsel vor. Darunter nicht nur Ruinen und Geschichtliches, sondern auch die Altstadt von Naxos und Orte, die man gerne während seines Aufenthalts übersieht.
Bereit für die Must-Do-Bucketlist für Deinen Urlaub auf Naxos?
Inhaltsverzeichnis
Die Top Sehenswürdigkeiten der Insel
Naxos Stadt: Chora
Wenn Du mit der Fähre zu Deinem Reiseziel kommst, landest Du direkt im Hauptort von Naxos. Naxos Stadt oder auch Chora. Wie auf vielen anderen griechischen Inseln trägt auch hier die Hauptstadt den Namen Chora.
Vom Hafen aus bietet sich bereits ein kleiner Überblick über Naxos Stadt. Auf der linken Seite Portara, das Wahrzeichen von Naxos, hierzu weiter unten mehr. Auf der rechten Seite - hinter großen Palmen an der Promenade am Hafenbecken - die ganz in weiß getünchte Altstadt.
Malerische Altstadt lädt zum Bummeln ein
Tauche ein in die zahlreichen Gassen und Gänge der Altstadt. Die Hauptstadt der Insel hat sich sehr hübsch herausgeputzt. Alles im typischen Stil der Kykladen mit den weiß gestrichenen Fugen im Steinboden.
Hier eine Bougainvillea-Blütenpracht, da ein gelbes an der Wand hängendes Fahrrad, dort hellblaue Geländer und Holztüren oder da ein Junge, der hinter der Ecke stehend, eine Torte wirft. Man könnte diese Liste fast endlos fortführen.
All diese Farbtupfer bieten quasi hinter jeder Ecke ein neues Fotomotiv.
Die einen schießen fleißig Fotos. Die anderen lassen sich einfach nur an den zahlreichen Boutiquen, Cafés, Tavernen und Bars vorbeitreiben. Oder kehren hier und dort ein. Gerade in den Sommermonaten zieht sich das Nachtleben in den Gassen der Altstadt bis in die frühen Morgenstunden. Verglichen mit den Urlaubs-Hochburgen von Griechenland wie Santorini oder Mykonos geht es auf Naxos deutlich ruhiger zu.
Waren wir nicht gerade eben erst hier?
Das Labyrinth der Gassen führt schnell dazu, dass man mal falsch abbiegt. Zahlreiche Wegweiser - wie beispielweise zur Old Market Street - führen Dich rasch wieder auf den richtigen Pfad. Auch uns ist es so gegangen, dass wir manche Wege mehrfach gegangen sind. Gerade wenn man sich nicht nur treiben lässt, sondern etwas Bestimmtes sucht.
Venezianische Festung
Wie beispielsweise die von Marco Sanudo erbaute Venezianische Festung Kastro. Auch diese Burg befindet sich in der Altstadt. Dort befinden sich das "Museum Venezianischer Wohnkultur" oder auch das "Archäologische Museum" mit einer Marmorstatuen Sammlung von der Insel. Beides ist sicher einen kurzen Besuch wert.
Tavernentipp - mal nicht griechische Küche
Du hast Hunger bekommen beim Schlendern durch die Altstadt, aber es darf mal etwas anderes als griechische Küche sein? Dann empfehlen wir Dir die Pizzeria Su e Giù an der Hafen-Promenade direkt angrenzend an die Altstadt. Wer in Naxos Chora oder Umland untergebracht ist, kann sich auch etwas liefern lassen. Wir fanden es hier so lecker, dass wir uns später sogar in unsere Unterkunft nach Agia Anna Pizza von Su e Giù bestellt haben.
In Agia Anna haben wir übrigens in der Unterkunft Apleton Suites gewohnt. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Die Vermieterin Nektaria ist super hilfsbereit und hat uns mit diversen Leckereien versorgt. Sie stand uns bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite.
Stadtstrand Agios Georgios in Naxos Stadt
Auch auf der Suche nach einem Strand wirst Du in Chora fündig. Am Rande des Ortes findest Du den Sandstrand Agios Georgios. Im Sommer bieten hier diverse Strandbars Liegen, Schirme und Strandverpflegung an.
Natürlich finden sich auf der größten Insel der Kykladen noch weitere zahlreiche Strände. Doch wenn Du beim Insel-Hopping-Urlaub in Naxos Stadt verweilen möchtest, dann ist dieser Strand mehr als eine Alternative zu den auswärtigen Stränden.
Tipp: Die Unterkunft Ippokampos Beachfront liegt am Stadtstrand von Naxos Chora.
Portara (Apollon-Tempel): Das Wahrzeichen von Naxos
Jeder, der die Insel Naxos mit der Fähre erreicht, wird das Wahrzeichen von Naxos aus der Ferne erblickt haben. Wenn die Fähre die Insel Naxos erreicht, ist das Portara von Naxos nicht zu verfehlen. Links vom Hafen auf einem Felshügel ist das Tor auf der Halbinsel Palatia gelegen. Ein Besuch hier ist eine der Muss-Aktivitäten.
Die Geschichte des Tempeltors von Naxos
Griechenland ist für seine Tempel bekannt. Ursprünglich wurde auch hier im 6. Jahrhundert vor Christus der Apollontempel errichtet. Hierfür wurde Naxos-Marmor verwendet. Das Material stammt aus dem 10 Kilometer entfernten Flerio. Bei den dortigen Steinbrüchen kannst Du noch heute zwei Kouroi (Riesen aus Marmor) besichtigen. Zu den Riesen haben wir einen eigenen Abschnitt in diesem Beitrag verfasst. Weiter unten findest Du mehr hierzu.
Der angefangene Apollontempel wurde nie fertiggestellt. Heute zeugt nur noch das Tempeltor als Wahrzeichen von Naxos von der einstigen Baumaßnahme. Das Tor ist nach Delos ausgerichtet. Apollons Geburtsstätte.
Der restliche Marmor des Tempelbaus wurde für andere Projekte wiederverwendet. Vermutlich blieb das Portara nur aufgrund des Gewichts der einzelnen Bestandteile stehen.
So erreichst Du das Wahrzeichen der Insel
Den Hügel auf der Halbinsel erreichst Du über einen Damm. Die ideale Abwechslung zum Schlendern durch die Gassen von Naxos-Stadt. Hier ist es mitunter sehr windig und das Wasser peitscht den Damm hinauf.
Doch Vorsicht: Wenn der Damm vom Meerwasser überspült wird, kann es hier ganz schön rutschig werden. Wer vorsichtig ist, wird aber nur etwas nass. Zumindest wenn es windig ist. Das gehört zum Besuch des Portora einfach mit dazu.
Hinter dem Damm ist das Tor problemlos über ein paar Stufen erreichbar. Eintritt wird nicht verlangt. Vom Tor aus hast Du einen fantastischen Blick auf den Hafen und auf Chora (Naxos-Stadt).
Während der Hauptsaison ist diese Touristenattraktion zu jeder Tageszeit gut besucht. Insbesondere in den Abendstunden zieht das Tempeltor viele Besucher in seinen Bann. Von hier aus können wunderschöne Sonnenuntergänge verfolgt werden. Die Kontraste zwischen glitzerndem Marmor, blauem griechischem Himmel und der Abendröte versprühen eine ganz besondere Atmosphäre. Und machen das perfekte Fotomotiv aus.
Kouroi Naxos: Die Marmorriesen der Insel
Gigantische Riesen aus Marmor, die mehrere Tonnen wiegen und einfach so auf die Insel Naxos verteilt sein sollen? Klingt nach dem Seemannsgarn eines griechischen Fischers. Ist aber Tatsache und eine der Attraktionen von Naxos.
Genaugenommen liegen gleich drei Kouros-Statuen auf der Insel Naxos. Zwei davon dicht beieinander im Zentrum der Insel. Einer weit im Norden. Doch wie kamen die gigantischen Jünglingsstatuen dorthin? Und warum liegen sie hier nun seit Tausenden von Jahren?
Kouros von Flerio
Fangen wir an mit Jüngling Nummer 1: Dem Kouros von Flerio , der südöstlich von dem Dorf Melanes liegt. Er ist die am besten erhaltene Statue der drei Kouroi und soll vor mehr als 2500 Jahren aus dem Stein Flerios gefertigt worden sein. Flerio, das ist ein alter Steinbruch der Insel.
Wer vor dem Kouros steht, der erkennt die Umrisse eines Menschen, dessen Arme seitlich am Torso herabhängen. Allerdings sieht der Kouros unfertig aus. Wir haben das zunächst auf die vielen Jahrhunderte geschoben, die bereits an dem Marmor nagen. Doch es scheint Fakt zu sein, dass die Figur bereits damals, als sie vor 2500 Jahren zurückgelassen wurde, unfertig war. Die Details sollten wohl an seinem Zielort eingearbeitet werden.
Dort kam der Riese aus Marmor aber niemals an, da er beim Transport beschädigt wurde. Das abgebrochene Bein liegt immer hoch an der Statue.
Er befindet sich in einem idyllischen Garten, der über einen mit Steinen gepolsterten Weg zu erreichen ist. Knapp fünf Meter Marmor ruhen hier, als hätte sich der Riese nur kurz schlafengelegt. Ganz friedlich. So kann es gerne bleiben. Denn eine Legende besagt, dass die Riesen aus Marmor irgendwann aufwachen werden, um über Naxos zu herrschen.
Unweit des Riesen liegt der Coffeshop "Paradies Garten". Als wir dem Kouros einen Besuch abstatteten, hatte dieses Lokal leider geschlossen. Aber man soll hier Wein vom Fass und kleine Snacks bekommen können.
Kouros von Faranga
Der Faranga oder Faragi Kouros liegt nicht weit entfernt von seinem Bruder aus Flerio. Rund 5-10 Minuten Fußweg trennen die beiden Riesen voneinander.
Der zweite Riese hat sich ein weniger beschauliches Plätzchen für seinen Schlaf gesucht. Er liegt mitten im Nirgendwo an einem Wanderpfad. Seine Füße neben ihm aufgestellt. Dieser Riese scheint beim Transport durch den hiesigen Steinbruch heruntergefallen zu sein und seitdem dort zu liegen, wo sie noch heute liegt.
Die abgebrochenen Füße sprechen für sich. Sie stehen neben dem Riesen auf einem Fundament aus Beton.
Dass der Riese hier liegt, ist nachvollziehbar. Wer will schon 5 bis 7 Tonnen beschädigten Marmor mit sich herumschleppen?
Kouros von Apollonas
Der größte Kouros von Naxos, der Kouros von Apollonas oder auch Koloss des Dionysos genannt, ist auch am schnellsten zu erreichen. Vorausgesetzt man hält sich im Norden der Insel auf. Nur einen Katzensprung trennen die Straße und den Riesen voneinander. Dieser Riese liegt in einem antiken Marmorsteinbruch direkt über dem Ort Apollonas.
Der Kouros von Apollonas ist 10,45 Meter groß und soll 80 Tonnen wiegen.
Lange Zeit hielt man diesen Kouros für eine Apollon-Statue - aufgrund ihrer Nähe zum gleichnamigen Ort. 1932 ordnete allerdings der deutsche Archäologe Wilhelm von Massow den Riesen dem Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase zu. Also Dionysos.
Wir finden diese Zuordnung sehr passend. Denn dieser Riese ist anders als seine beiden Brüder. Größer. Majestätischer. Er wirkt auch weniger wie ein Jüngling. Uns scheint er mehr ein Gigant mit eindrucksvollem Spitzbart, Kopfkranz aus Efeuranken und langem Mantel.
Hotelruine Alyko: Ein magischer Lost Place
Rund 50 Jahre ist es her, da wurde im Südwesten von der Insel Naxos ein gigantisches Projekt in Angriff genommen. Eine Hotelanlage sollte gebaut werden - die heute nur noch eine Bauruine ist. Und damit ein einmaliger Lost Place mit Street Art der Extraklasse.
Doch wie kam es dazu?
Die Geschichte von Alyko
Die Griechen selbst sind sich uneinig. Einer erzählt, es fehlte die Baugenehmigung. Der nächste, das dort nach einem versunkenen Flugzeug getaucht wurde. Ein andere berichtet von einem Vorwand für illegale archäologische Ausgrabungen.
Die wahre Geschichte hat Noemi Girgla, Redakteurin bei der Rhein-Necker-Zeitung, aufgedröselt. Mit Hilfe von alten Zeitungsartikeln und Gerichtsunterlagen setzt sie die Geschichte Puzzleteil für Puzzleteil zusammen.
Alles nimmt seinen Anfang nach Ende de zweiten Weltkriegs. Die Besitzverhältnisse um Alyko sind nicht geklärt. Und obwohl eine gerichtliche Entscheidung vorliegt, die das Gebiet zu öffentlichem Wald erklärt, beanspruchen Einheimische den Boden von Alyko für sich.
In den 60er Jahren tritt dann ein belgischer Investor auf den Plan. Die angeblichen Eigentümer von Alyko verkaufen ihm die Halbinsel.
Nun geht das Bauprojekt los. Das Gebiet wird eingezäunt. Natur zerstört. Schließlich sollen hier sechs Hotelkomplexe entstehen. Verwunderlich finden wir das nicht. Auch heute noch ist die Gegend um Alyko eine der schönsten der Insel. Würden wir ein Haus auf Naxos bauen, wäre es genau hier.
1967 kommt schließlich die griechische Militärdiktatur an die Macht. Diese erklärt Alyko zum Privatwald. Zwar fällt diese einige Jahre später, und der Fall Alyko gerät in Vergessenheit. 1982 wird er aber neu aufgerollt.
1993 ist es für den belgischen Investor genug. Er verkauft Alyko, das nun seit 2001 dem griechischen Staat gehört.
Graffiti-Kunst auf Naxos
Heute steht der Wald dort unter Naturschutz. Ein Grund, warum die Bauruine nicht abgerissen wird - auch wenn es immer wieder diskutiert wird.
Gut für die Graffiti-Künstler dieser Welt. Sie kommen jedes Jahr auf die Kykladen-Insel Naxos und arbeiten an ihrem Repertoire. Einer von Ihnen ist WD aka Wild Drawing aus Bali. Ein Street Art Künstler, der mittlerweile in Athen lebt.
Seine Werke sind der Wahnsinn. Wir lieben das Vogelmotiv von ihm. Ebenso wie den gekrönten Kopf, der aus dem Meer zu kommen scheint.
Unser Lieblingswerk von ihm - zwei Affen in liebender Umarmung - ist leider mittlerweile verblasst. Und übersprüht. Hier kannst Du es Dir aber noch ansehen. Ein Meisterwerk.
Für uns ist die Hotelruine ein Muss bei Deinem Naxos-Besuch. Jeder der Lost Places mag oder sich für Graffitis interessiert, ist hier richtig. Aber auch Strandfreunde werden hier happy. Der nahegelegene Hawaii Beach ist einer der schönsten Strände der Insel. Eines unserer Highlights von Naxos.
Wichtig: Begehung auf eigene Gefahr. Das Mauerwerk ist sehr porös und im Inneren der Ruine finden sich große, klaffende Löcher in den Böden. Also aufgepasst.
Ein Paradies für Wanderer: Zeus-Berg und Zeus-Höhle
Wandern auf Naxos ist ein Muss. Und die beste Wanderung ist wahrscheinlich die auf den Berg Zeus. Es ist der höchste Berg der Kykladen - mit knapp über 1000 Metern Höhe aber durchaus auch für weniger erfahrene Wanderer machbar.
Den Name hat der Berg, der an seinem Fuße liegenden Höhle zu verdanken. Um diese ranken sich einige Sagen und Mythen. Gehen wir der Sache auf den Grund. Oder besser: Auf den Gipfel.
Wie schrieb Platon einst? „Wer geistige Bildung und körperliche Leistungsfähigkeit, auf das Schönste verbindet und sie im rechten Maße der Seele dienstbar macht, der ist nach unserer Ansicht der vollendet gebildete und harmonisch gefügte Mensch.“
Mit dieser These unseres Lieblingsphilosophen sind wir sehr einverstanden. Und wo könnte man auf Naxos besser seine körperliche Leistungsfähigkeit auf die Probe stellen, als bei einer Wanderung auf den Berg Zeus?
Am Fuße des Bergs angekommen, finden wir uns in einer ganz besonderen Welt wieder. Aufgrund der Nebensaison ist hier kein Mensch. Nur ein paar wunderschöne Fische schwimmen hier in einem altertümlichen Brunnen. Es plätschert. Der Wind weht durch den Baum, der sich über das große Becken erhebt. Die Sonne schimmert durch seine Blätter hindurch.
Irgendwie hat dieser Ort etwas Magisches. Eine Aura, als wäre hier etwas ganz Besonderes, Unfassbares passiert.
Es fühlt sich ganz anders an, als ein Bummel durch die Gassen der belebten Hauptstadt der Insel. Oder durch die Dörfer. Man findet zu sich selbst.
Zwei Optionen für die Wanderung auf den Berg Zeus
Wir wollten unsere Wanderung in Filoti direkt von der Höhle des Zeus aus starten. Von hier aus weisen einem Schilder den Weg hinauf auf den Berg.
Leider war der Weg aber durch einen Zaun versperrt. Wir fragten unsere Vermieterin, was es damit auf sich hat. Sie war selbst sehr erstaunt. Wir vermuteten aber, dass es derzeit zu heikel auf dem Berg ist. Regen und Sturm könnten die Wanderstrecke derzeit zu einem gefährlichen Ort gemacht haben.
Wenn man bei gutem Wetter in der Saison unterwegs ist, ist das aber alles machbar.
Der Aufstieg dauert rund 2,5 Stunden und ist mitunter etwas mühsam. Du solltest auf jeden Fall ausreichend Wasser und etwas Proviant dabei haben.
Eine Alternativroute mit deutlich entspannterem Aufstieg ist der Weg über die Kapelle Agia Marina. Diesen Weg haben wir genommen. Er war auch noch im November frei - man muss nur durch ein Tor gehen, das man dann wieder verschließen soll. Vermutlich wegen der Ziegen, die dahinter herumspringen.
Der Aufstieg von der Kapelle aus dauert rund 1,5 Stunden. Um die richtige Kapelle zu finden, gib bei Google Maps Saint Marina Holy Chapel ein.
Beginnend beim Parkplatz der Kapelle schlängelt sich der Weg zunächst in Serpentinen durch die Landschaft. Zu Beginn ist der Weg zwar steinig, aber auch mit viel Erde durchsetzt. Je näher Du dem Gipfel kommst, desto steiniger und karger wird der Weg. Und der Wind wird stärker. Im November ist er eiskalt. Im Sommer empfehlen wir aber auch, sicherheitshalber einen Pulli oder eine Jacke mitzunehmen.
Oben angekommen wirst Du mit einem atemberaubende Panoramablick auf Naxos und die umliegenden Inseln belohnt. Aber auch während des Aufstiegs kannst du viele wunderbare Eindrücke sammeln.
Die Zeus-Höhle
Die Höhle des Zeus befindet sich auf der westlichen Seite des Berges Zeus (Zas) in einer Höhe von 600 Metern. Laut griechischer Mythologie wurde Zeus dort aufgezogen. Hier suchte er Zuflucht vor seinem Vater, dem Titanen Kronos. Und bekam den Blitz, der ihn schließlich zum Herrscher des Olymps mache.
Während der osmanischen Herrschaft diente die Höhle als Zufluchtsort für die Bewohner.
Die Höhle wurde erstmals 1962 erkundet und die Ausgrabungen in den Jahren 1985–1986 und 1994 brachten Artefakte aus der Jungsteinzeit bis zur klassischen und römischen Epoche ans Tageslicht. Viele davon sind im Archäologischen Museum von Naxos ausgestellt. Heute beeindruckt die Höhle mit imposanten Stalaktiten und Stalagmiten.
Die Höhle besteht aus zwei Kammern. Die erste ist etwa 35 mal 10 Meter groß mit einer Höhe von zwei bis fünf Metern. Auf diese Kammer folgt eine zweite, die deutlich größer ist. Hier schlafen am Tag einige Fledermäuse.
Wichtig: Wenn Du die Höhle besichtigen möchtest, nimm eine Taschenlampe mit. Bereits nach wenigen Metern im Inneren der Höhle wird es stockfinster. Außerdem ist der Boden ziemlich unwegsam. Herabgestürzte Felsbrocken versperren zum Teil den Weg.
Dörfer von Naxos: Aperathos, Chalkio, Filoti & Melanes
"You have to see the villages". Als wir unsere Vermietern fragten, was man auf Naxos unbedingt gesehen haben muss, war für sie klar, dass es die Dörfer sind. Die Dörfer seien traumhaft schön, ideal für Spaziergänge und top Kulisse für Fotos. Außerdem hat jedes Dorf seine ganz eigene Geschichte. Und besondere Spezialitäten. Bereit für das Abenteuer Villages?
Aperathos / Apiranthos / Apirathos
Ein mittäglicher Besuch des Dorfes Aperathos ist vielleicht noch ein kleiner Geheimtipp. Wir waren auf jeden Fall fasziniert von diesem traditionsreichen Dorf mitten auf der Insel Naxos.
Warum? Aperathos wird auch als Marmordorf bezeichnet. Das edle Gestein begegnet hier an Gebäuden, auf Gehwegen und Treppen. Alleine dieser Look macht das Dorf aus.
Wer das Dorf besucht, parkt am Fuße von Aperathos an der Hauptstraße. Danach musst Du zunächst ein paar Marmortreppen hinauf ins Dorfinnere nehmen. Oben angekommen, findest Du Dich in einem Netz aus Gassen wieder, die sich hier und dort kreuzen. Autos fahren hier nicht. Dafür sind die Gassen zu schmal und verwinkelt.
Das macht den Charme von Aperathos mit aus. Kein Verkehr. Dafür jede Menge Marmorgassen, in denen man sich schnell verirren kann. Um zufällig beim nächsten Highlight des Dorfes zu landen.
Museen in Aperathos
Wem das nicht genug Kultur und Geschichte ist, der kann im traditionsreichsten Dorf auf Naxos fünf Museen aufsuchen.
Geologisches Museum
Archäologische Museum
Naturhistorisches Museum
Folklore Museum
Museum der bildenden Künste
Außerdem finden sich in dem Dorf im Berg einige kleine Geschäfte. Allem voran Souvenirläden, aber auch ein schnuckeliger Buchladen und mehr.
Chalkio / Chalki
Chalkio ist das älteste Dorf von Naxos - und ist der ideale Spot für einen netten Spaziergang durch typisch kykladische Gassen.
An jeder Ecke blüht die wunderschöne Bougainvillea in ihren mächtigsten Farben. Es gibt eine Menge zu entdecken. Und: Es gibt hier ein ganz besonderes Getränk.
Die Rede ist von Kitro. Ein ganz besonderer griechische Likör, der nur begrenzt produziert wird.
Warum? Kitro ist ein Likör mit gesetzlich geschützter Herkunft. Er wird ausschließlich auf der Insel Naxos produziert - und zwar in der Destillerie Vallindra im Ort Chalkio.
Der kleine Betrieb ist nicht darauf ausgelegt, Massen an Kitro zu produzieren. Sehr sympathisch. Hinzu kommt außerdem, dass Kitro aus den Blättern des Zedratbaums hergestellt wird. Von diesem Baum gibt es auf Naxos gerade mal rund 2.000 Stück.
Da Kitro nicht überregional vertrieben wird, bekommst Du ihn nur hier. Direkt in der Destillerie. Oder im Laden die Straße gegenüber. Hier kann man sich auch durch die drei verschiedenen Sorten in den Farben gelb, grün und durchsichtig probieren.
Der grüne Kitron ist recht süß und hat mit 30 Prozent den geringsten Alkoholgehalt.
Der klare Kitron hat 33 Prozent und ist etwas weniger süß.
Der gelbe Kitron hat mit 36 Prozent den stärksten Alkoholgehalt und den wenigsten Zucker.
Du kannst die Liköre vor Ort probieren und so Deinen Favoriten finden. Unser persönlicher Sieger ist der klare Kitron.
Weitere Tipps für Chalkio:
Schau bei der ältesten Kirche der Insel vorbei: Panagia Drosiani. Sie liegt etwa einen Kilometer nördlich von Chalkio.
Probiere das griechische Dessert Galaktoboureko, einen Grießpudding, der von Filoteig umhüllt ist. Mega lecker.
Verköstige alle drei Sorten vom Kitron-Likör und sichere Dir eine Flasche als Mitbringsel.
Filoti
Filoti ist das größte Dorf der Kykladen. Das macht es aber nicht weniger pittoresk.
Der Ort ist langgezogen und konzentriert sich um die Dorfstraße, die durch den Ort führt. An der Straße finden sich Supermärkte, Tavernen und die ein oder andere Bar.
Richtig schön ist allerdings der Dorfplatz beim Platanos Kaffee (Platanos - The Puressence Cafe). Um einen großen Baum tut sich ein kleines Paradies auf, an dem das Leben des Orts spielt.
Tipp: Nimm' Dir etwas Zeit und trinke einen Freddo oder Frappé im Schatten des Maulbeerbaums.
Church of Panagia Filotitissa
Wenn Du die Hauptstraße des Orts links liegen lässt und Dir Deinen Weg durch die schönen Gassen von Filoti bahnst, kommst Du mit Sicherheit irgendwann an der wunderschönen Church of Panagia Filotitissa vorbei. Die orthodoxe Kirche liegt auf einer Anhöhe und ist im Inneren nahezu komplett aus Marmor gefertigt. Ebenso wie der Vorplatz.
Übrigens: Von Filoti aus ist der Zeug Berg nicht weit.
Melanes
Wenn Du den kykladischen Stil magst, dann solltest Du Dir während Deines Naxos-Besuchs Zeit für Melanes nehmen. Das Dorf liegt westlich von Mili und lässt Dich das Leben der Einheimischen hautnah miterleben.
Hier gibt es ein paar Restaurants, die auch in der Nebensaison geöffnet haben. Etwa O Vasilis, eine traditionelle Taverne, die bekannt für ihre Fleischgerichte und lokalen Köstlichkeiten ist. Diese Taverne ist unter Einheimischen sehr beliebt und war selbst bei unserem Besuch im November rappelvoll. Allerdings waren wir an einem Sonntag dort. Dem Tag, an dem die griechischen Familien auf Naxos gemeinsam essen gehen.
Ansonsten ist der Ort sehr hügelig. Also nicht unbedingt mit Absatzschuhen auf den Weg machen.
Tipp: An den Treppen mit dem aufgezeichneten Kykladenmuster lassen sich tolle Fotos schießen.
Demeter Tempel: Ruine in malerischer Umgebung
Der Demeter Tempel befindet sich in der Nähe des Dorfes Sangri. In einer grünen, sich weit ausbreitenden Gegend. Von Naxos Stadt sind es rund 15 Kilometer, für die Du mit dem Auto eine knappe halbe Stunde benötigst. Die Anfahrt verläuft am Ende über eine Schotterpiste, die aber sehr gut zu befahren ist.
Der Tempel selbst steht auf einer kleinen Anhöhe und ist somit schon aus ein wenig Entfernung sichtbar. Wir haben an der Straße am Seitenrand geparkt. Einen kostenpflichtigen Parkplatz gibt es nicht.
Von der Straße musst Du noch ein paar Minütchen bis zum richtigen Eingang mit Kassenhäuschen gehen. Der Pfad hierhin ist gut hergerichtet und gepflegt. Die weitläufige Umgebung versprüht einen gewissen Charme. Wir haben diesen kleinen Spaziergang sehr genossen.
Reduzierter Eintritt in der Nebensaison
Der Eintritt beträgt in der Hauptsaison 4 Euro pro Person. Der reduzierte Eintritt für Rentner, Studenten und Co. kostet 2 Euro. In der Nebensaison bezahlt jeder 2 Euro. Ähnliche Preisgestaltung haben wir auch schon beispielsweise auf Korfu erlebt. Es ist nur Barzahlung möglich.
Die Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Montag von 8:30 Uhr bis 15:30 Uhr. Dienstags ist also Ruhetag. Letzter Einlass ist um 15:10 Uhr. Tafeln in griechischer und englischer Sprache führen durch das Gelände und liefern Erläuterungen. Teilweise ist die Schrift durch die Witterung nur schlecht lesbar.
Links vom Kassenhäuschen geht es zum Museum und WC. Bei uns im November war das Museum geschlossen. Wir hätten gerne einen Blick hineingeworfen. Da wir nur den reduzierten Eintritt bezahlt haben, konnten wir das geschlossene Museum aber auch gut verschmerzen. Drin befinden sich Teile des Tempels, die während der Restaurierung keine Verwendung gefunden haben.
Gehst Du die andere Seite des Eingangs, kommst Du über einen kleinen Rundgang hinauf zur Anhöhe. Die Säulen des Tempels tun sich groß auf. Im Kontrast zum Himmel wirken sie noch beindruckender. Wir fragen uns immer wieder, wie solche schwergewichtigen Bauteile vor so langer Zeit gestemmt und verarbeitet wurden.
Naxos-Marmor als Material
Wie beim Apollontempel (heutiges Portara) am Hafen von Chora fand auch hier Naxos-Marmor Verwendung. Beide Projekte wurden von Lygdamis, dem Tyrann von Naxos, beauftragt. Der Tempel wurde in etwa 530-520 v.Chr. zu Ehren der Göttin Demeter, der sehr beliebten Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus, errichtet. Er gilt als Vorgänger des Parthenons auf der Akropolis in Athen, das 100 Jahre später aus demselben Marmor gebaut wurde.
Über die Jahrhunderte verlor der Tempel an Bedeutung, so dass unter Herrschaft der Christen an selber Stelle eine christliche Basilika mit einer kleinen Kirche erbaut wurde. Der Marmor aus dem antiken Tempel fand hierbei wieder Verwendung. Die Kirche wurde auf den heiligen Johannes geweiht. Bei einer arabischen Invasion - vermutlich im 6. Jahrhundert nach Christus - wurde diese wieder zerstört.
Erst 1949 entdeckte der griechische Archäologe Nikolaos Kontoleon die Überreste des antiken Tempels. Bei späteren Ausgrabungen zwischen 1976 und 1995 wurden Teile des Tempels verteilt im Umland geborgen. Viele Fragmente waren inzwischen aber auch geplündert worden. Anschließend wurde der Tempel von einer Gruppe deutscher Archäologen rekonstruiert und restauriert. So wurde der alte Glanz wiederbelebt und das heutige Bild entstand.
Der Demeter-Tempel ist ein Muss bei jeder Sightseeing-Tour auf Naxos. Vor Ort muss nicht mehr als eine halbe Stunde eingeplant werden.
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Santorini ist eine der gefragtesten griechischen Inseln und jährlich das Reiseziel von über einer Millionen Besuchern. Bekannt für die malerische Caldera, weiße Häuser mit blauen Kuppeln an steilen Klippen und atemberaubende Sonnenuntergänge. Doch Santorini ist mehr. Wir stellen Dir die top Sehenswürdigkeiten der Vulkan-Insel in diesem Beitrag vor.