Lefkada Stadt
Rund 24.000 Einwohner hat Lefkada. Ganze 7.000 von ihnen nennen die Hauptstadt der Insel ihre Heimat: Lefkada Stadt oder auch Lefkas Stadt. Kein Wunder. Wenn die Insel in der Nebensaison in einen mehrere Monate andauernden Schlaf versinkt, bleibt ein Ort wach: Lefkas Stadt. Und ja, dieses Fleckchen Erde ist voller Leben.
"Ich bin auf Lefkada geboren, hier aufgewachsen und lebe immer noch hier. Aber für mich gibt es nur einen Ort auf der Insel, in dem ich dauerhaft leben möchte: Lefkada Stadt."
Das waren die Worte unseres Vermieters Christos in Nidri, als wir ihm erzählten, dass wir die ersten Tage auf Lefkada in Lefkas Stadt verbracht hatten. So schön die Insel auch sei - in der Nebensaison wird es mitunter recht trostlos, berichtet Christos. Er und seine Frau haben sich deshalb dazu entschieden, in Lefkas Stadt zu leben. "Hier geht auch im Winter etwas.", verriet er uns.
Na, wenn das kein Grund ist, Lefkada mal in der tiefen Nebensaison einen Besuch abzustatten?
Inhaltsverzeichnis
Schwenkbrücke - Die Verbindung zum Festland
Eine der wenigen griechischen Inseln, die mit dem Festland verbunden sind: Lefkada
So entspannt sind wir bisher zu keiner griechischen Insel gereist. Der Klassiker ist das Flugzeug. Alternativ gibt es noch die Fähre. Wie sonst sollte man eine Insel auch erreichen können?
Über Land.
Lefkada liegt an der Westküste Griechenlands - unweit von Preveza - im Ionischen Meer und gehört zusammen mit Zakynthos, Korfu und Kefalonia zu den Ionischen Inseln.
Genauso wie etwa die Insel Sylt ist auch Lefkada mit dem Festland verbunden. Doch hier braucht man keinen Autozug. Der Weg führt einfach nur über eine kleine unscheinbare Schwenkbrücke. Wer bei seinem “Ionische Inseln”-Urlaub mit dem Auto auf die Insel Lefkada will (und keine Fähre nutzt), muss diese schwimmende Brücke überqueren. Und das ist mehr als simpel.
Alles eine Frage des Timings
Doch etwas Timing sollte schon dabei sein. Denn: Die Brücke wird tagsüber zu jeder vollen Stunde geöffnet. Dann passieren die Schiffe die Meerenge hinaus auf das weite Meer. Oder aber hinein in den Hafen von Lefkas. Nach etwa 10-15 Minuten ist das Treiben vorbei, die Brücke wird wieder geschlossen und die Autos können wieder passieren.
Kaum ist die schwimmende Brücke passiert, befindet man sich auch schon im Hauptort der Insel.
Die schwimmende Brücke
Lefkas ist mit dem Festland verbunden
Fussgängerzone und Zentrum der Stadt Lefkada
Anders als bei anderen größeren Inseln - wie etwa Korfu - ist die Hauptstadt der Insel Lefkada überraschend klein und beschaulich. Das Leben tobt hier dennoch. Aber irgendwie ist alles entspannter. Die Wege sind kurz. Und statt den üblichen Markenketten findet man hier noch zahlreiche individuelle Boutiquen.
Wer Ioannou Mela - die Fußgängerzone - durchquert, erreicht irgendwann zwangsläufig den Mittelpunkt der Stadt: den Platz Agios Spyridon. Tagsüber ist es hier noch ruhig, doch am Abend erwacht der Platz zum Leben. Dann geben sich Einheimische und Touristen die Klinke in die Hand, den Tavernenbetreibern steht der Schweiß auf der Stirn und Kinder suchen sich mit Rad, Roller und Co. den Weg durch die Massen.
Tavernen-Tipp: Nissi
Taverne in der Stadt Lefkada im Norden der Insel
Auf dem Platz finden sich einige Tavernen und Bars. Unser Favorit: Nissi.
Die sehr freundliche Chefin hat uns warm empfangen. Und uns jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Das Essen: lecker und wunderschön angerichtet. Das Auge isst ja bekanntlich mit.
Wichtig: Wenn Du gegen Abend hier essen gehen möchtest, solltest Du unbedingt einen Tisch reservieren. Selbst Ende September war die Taverne ab 18 Uhr prall gefüllt.
Bar-Tipp: Kookouvaya
Nur einen Steinwurf vom Nissi entfernt, befindet sich die Cocktailbar Kookouvaya.
Wir sind auf dieses unscheinbare Etablissement aufmerksam geworden, weil es eine der wenigen Bars der Stadt ist, die Pornstar Martini anbieten.
Für uns der Griechenland-Cocktail schlechthin.
Die Bedienung ist freundlich. Die Drinks wirklich gut. Der Barkeeper versteht sein Handwerk.
Natürlich werden hier immer Nüsse zum Knabbern gereicht.
Windmühlen: Ein Wahrzeichen Lefkadas
Zwar nicht Porto Katsiki, aber ein Strand direkt an der Stadt
Wer einen der zahlreichen Aussichtspunkte der Insel Lefkada anfährt und Richtung Schwenkbrücke schaut, sieht mit großer Wahrscheinlichkeit im Nordosten auch die Windmühlen von Lefkada Stadt als markantes Wahrzeichen dicht am Meer emporragen. Auch, wenn einige dieser Mühlen definitiv bessere Zeiten gesehen haben (sie sind mitunter stark zerfallen), sind sie zum Symbol der reichen Geschichte und Kultur der Insel geworden.
250 Jahre alt und noch so schön
Die Mühlen zeugen von einer Zeit, in der Lefkas ein wichtiger Hafen im Ionischen Meer war. Sie wurden ursprünglich im 18. Jahrhundert erbaut und dienten dazu, Getreide und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse zu mahlen, die auf die Insel gebracht wurden.
Typisch Ionische Inseln: Windmühlen
Die charakteristische Architektur der Windmühlen besteht aus zylindrischen Türmen, die von kegelförmigen Dächern gekrönt sind. Sie wurden so konstruiert, dass sie sich optimal in die natürliche Umgebung einfügten.
Gleichzeitig konnten sie den starken Winden standhalten, die über die Insel wehen. Obwohl die meisten dieser Mühlen nicht mehr in Betrieb sind, strahlen sie noch immer eine einzigartige Anziehungskraft aus.
Ein Wahrzeichen mit Symbolik
Auch wenn die Windmühlen von Lefkas Stadt heute nicht mehr in industrieller Funktion arbeiten, sind sie dennoch ein Symbol für die Beständigkeit und die Verbindung der Insel zur Vergangenheit. Und sie sind Wahrzeichen des hiesigen Strands.
Rund 13 Kilometer von Agios Nikitas entfernt: Die Windmühlen Lefkadas
Der Windmühlenstrand
Ai Giannis & Mili Beach oder auch Windmühlenstrand heißt der Strand, an dem die Windmühlen stehen. Hier ist es besonders windig, weshalb dieser Ort beliebt bei Kite- und Windsurfern ist.
Aber auch einige Sonnenanbeter, machen es sich hier bequem. Ins Wasser sollten sich hier allerdings nur erfahrene Schwimmer hineinwagen. Das Meer ist hier mitunter etwas rauer. Wobei es auch Tage gibt, an denen sich das erfrischende Nass ruhig zeigt.
So bietet dieser Strand eine ruhige Alternative zu dem Trubel von anderen Badespots wie Agios Nikitas, Egremni Beach oder Porto Katsiki.
Tipp: Am Abend vorbeischauen. Agios Ioannis oder auch Mili Beach ist wie gemacht für einen romantischen Strandspaziergang zum Sonnenuntergang.
Hafen und Uferpromenade
Wenn Du durch das Stadtzentrum läufst, vorbei am Marktplatz Agios Spyridon, und immer weiter der Fußgängerzone folgst, landest Du irgendwann am Yachthafen der Stadt.
Mensch, ist es hier schön.
Unsere erste Begegnung mit diesem schönen Fleckchen Erde war zur blauen Stunde - zur Abenddämmerung. Dann funkelt die Promenadenbeleuchtung im Wasser, die Lichterketten an den Booten kommen vollends zur Geltung. Und die Lokalitäten direkt am Wasser erwachen zum Leben.
Die Uferpromenade bei Tag
Doch auch am Tag ist die Uferpromenade einen Besuch wert. Dann spenden die schattigen Platanen angenehmen Schutz, während Cafés und Restaurants mit ihren charmanten Terrassen zum Verweilen einladen. Die Promenade ist gesäumt von bunten Blumenbeeten und Skulpturen.
Eines der markantesten Merkmale der Promenade ist die Holzbrücke. Von hier aus ein Foto zu knipsen, ist ein Muss.
Während des Sommers finden entlang der Promenade Veranstaltungen und Konzerte statt, die die kulturelle Vielfalt und das lebhafte Ambiente der Inselhauptstadt unterstreichen. Die Gelegenheit, sich mit der lokalen Kultur vertraut zu machen und in das lebendige Leben der Stadt einzutauchen.
Sehenswertes in und um Lefkada Stadt
Die Burg Agia Mavra
Noch auf der Festlandseite befindet sich die Burg Agia Mavra. Sie ist direkt an der schwimmenden Brücke gelegen, für die sie auch als Namensgeber dient.
Die Festung wurde um 1300 unter fränkischer Herrschaft errichtet. Als Schutz für die Inselhauptstadt vor Eindringlingen. 1479 fiel sie in türkische Hand. Die Türken bauten eine große Gewölbebrücke über die Lagune. 1684 wurde die Festung von den Venezianern erobert. Seit 1864 gehört Lefkada zusammen mit den übrigen Ionischen Inseln zu Griechenland.
All diese Einflüsse wirkten sich auf die Gestaltung der Festung aus. Leider zeigt die Burgruine heute nur noch einen Bruchteil davon auf. Nicht nur der Zahn der Zeit sondern auch große Erdbeben haben die Festung zerstört.
Zwei Bauwerke aus dem 19. Jahrhundert befinden sich auf dem großzügigen Burggelände. Beide Gebäude sind intakt. Von 1861 der Leuchtturm, der den Seefahrern den Weg zur Lagune weist. Und von 1888 die schöne Kirche - ebenfalls mit dem Namen Agia Mavra.
Geöffnet ist von Mittwoch bis Montag zwischen 8:00 und 15:00 Uhr.
Archäologisches Museum von Lefkada
Lefkada Stadt verbirgt im Nordwesten das Archäologische Museum der Insel. Es ist in vier Räumen des Kulturzentrums untergebracht. Gezeigt werden Funde aus der Altsteinzeit bis zum Zeitalter Roms.
Die Bedeutung des deutschen Archäologen Wilhelm Dörpfeld (1853-1940) für Lefkada wird hier aufgezeigt. Einer der vier Räume ist seinen Arbeiten gewidmet. Dörpfeld verstarb auf Lefkada in Nidri.
Im Hafen von Nidri ist eine Büste von ihm aufgestellt. Von dort kannst Du auf die andere Uferseite blicken, wo sich seine letzte Ruhestätte befindet.
Der Raum im Museum ist limitiert. So können nicht alle Funde dort präsentiert werden. Daher ist ein eigener Neubau in Planung.
Auch hier ist dienstags geschlossen. Die Öffnungszeiten sind von 8:30 bis 15:30 Uhr. Direkt neben dem Museum befindet sich ein großer kostenloser Parkplatz am Meer.
Kloster Faneromeni
Vier Kilometer westlich von Lefkada Stadt befindet sich auf einem Hügel das Kloster der Panagia Faneromeni. Sie ist die Schutzpatronin Lefkadas. Teilweise wird auch vom Fanomeri Kloster gesprochen. Von hier aus bietet sich ein traumhafter Ausblick auf den Windmühlenstrand Agios Ioannis, die Lagunen sowie die Inselhauptstadt.
Hier im religiösen Zentrum der Insel befindet sich das Kirchenmuseum von Lekada. Auf drei Etagen sind Exponate von unterschiedlichen Kirchen und Klöstern der Insel ausgestellt.
Über Jahrhunderte war das Kloster Faneromeni das ältesteste und größte Kloster der Insel. Heute ist es das einzige, das noch in Betrieb ist. Es beeindruckt durch seine wunderschöne Gartenanlage. Jeden Mittwoch finden hier Nachtgottesdienste statt.
Hotels und Unterkünfte in Lefkada
Lefkada Stadt bietet eine breite Palette an Hotels und Unterkünften, die den Bedürfnissen und Vorlieben der Besucher gerecht werden. Von Luxus bis Budget ist alles dabei.
1. Luxushotels und Boutique-Unterkünfte
Lefkas Stadt beherbergt eine Reihe von erstklassigen Hotels und Boutique-Unterkünften, die höchsten Komfort und Luxus bieten. Diese Hotels zeichnen sich oft durch elegantes Design, erstklassigen Service, Pools mit Blick auf das Meer und hervorragende Restaurants aus.
Etwa das The Aigli Boutique Hotel: Dieses elegante Boutique-Hotel liegt im Herzen von Lefkas Stadt und verbindet traditionellen griechischen Stil mit modernem Luxus.
Die Zimmer sind individuell gestaltet und bieten Annehmlichkeiten wie Whirlpools und private Balkone. Das Hotel verfügt auch über ein Restaurant und eine Bar.
2. Ferienwohnungen und Apartments
Wer eine authentische Erfahrung sucht, kann in den charmanten, traditionellen Pensionen und Apartments in Lefkas Stadt unterkommen. Solche Unterkünfte findest Du etwa über Booking.com.
Das Schöne an diesen Apartments: Du kommst in der Regel direkt mit Deinen Vermietern in Kontakt.
Einheimische Gastfreundschaft und Insider-Tipps sind Dir dann nahezu gewiss.
3. Strandresorts
Lefkas Stadt liegt in unmittelbarer Nähe einiger der schönsten Strände der Insel, und es gibt zahlreiche Strandresorts, die direkt am Wasser des Ionischen Meeres liegen.
Südlich des Stadtkerns befindet sich etwas das Ianos Hotel mit Zimmern, die einen Blick auf das Meer oder den Yachthafen bieten.
4. Budget-Unterkünfte
Günstig heißt nicht unbedingt weniger wohnlich. In der Hauptstadt von Lefkada gibt es einige erschwingliche Hotels und Wohnungen.
Etwa das Allure Central Boutique Hotel. Aufgrund seiner zentralen Stadtlage, ist es ein top Ausgangspunkt, um den Norden der Insel zu entdecken. Von den Balkonen der meisten Zimmer hast Du einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Straßen oder das Ionische Meer. Frühstück gibt es ebenfalls. Eine Lounge und Bar ebenso.
Besonders beliebt ist Celeni Apartments - nordwestlich des Stadtkerns gelegen. Die Unterkünfte des Apart-Hotels eignen sich für Selbstversorger. Die Zimmer sind mit einer kleinen Küchenzeile, Kühlschrank, Küchenutensilien, Kaffeemaschine und Wasserkocher ausgestattet.
Tipp: Auch wenn die Insel Lefkada hierzulande noch nicht so bekannt wie etwa Kreta oder Korfu ist, solltest Du die Nachfrage nicht unterschätzen. Gerade in der Hauptsaison zwischen Juni und September sind die Unterkünfte hier stark nachgefragt.
Unsere Lefkas Unterkunft & absoluter Tipp: Ferienwohnung Casa Vista
Während unserer ersten Tage auf Lefkada nannten wir die Ferienwohnung Casa Vista unser Zuhause. Christos und Athanasia haben hier ein wunderschönes Kleinod inmitten der Stadt erschaffen.
Für uns war diese Unterkunft eine der besten, die wir bisher in Griechenland hatten. Eine klare Empfehlung für Paare und Familien, die gerne schnell im Zentrum sein möchten, aber dennoch eine ruhigere Gegend bevorzugen.
Es gibt eine voll ausgestattete Küche, ein sehr bequemes Bett, eine TV-Ecke, einen wunderschönen Balkon und ein frisch renoviertes Bad. In den umliegenden Straßen findet man immer einen Parkplatz. Außerdem gibt es einige Supermärkte in der Gegend.
Favorit für den schnellen Hunger: Zimis
Zimis liegt am südlichen Stadtrand von Lefkas Stadt und war unser Anlaufpunkt, wenn wir schnell etwas Warmes zu essen wollten. Es gibt frische Pizza aus dem Holzofen. Entweder direkt aus der Theke oder aber frisch zubereitet, wenn Du eine konkrete Pizza im Blick hast und 15 Minuten Zeit mitbringst.
Unser Tipp: Die Pizza mit griechischem Salat. Hier wird die Pizza erst gebacken und im Anschluss mit Tomaten, Feta, Oliven, Zwiebeln und Gurke belegt. Super lecker. Auch an heißeren Tagen.
Wir haben einige Ionische Inseln besucht. Ihre Hauptstädte sind selbst in der Nebensaison voller Leben. Nur auf Lefkada - da ticken die Uhren selbst im Hauptort im Winter etwas langsamer. Noch ruhiger wird es aber in den Dörfern der Insel. Etwa in Agios Nikitas. Ein Vorteil der Off-Season: Beliebte Buchten, wie etwa Porto Katsiki, hast Du oft ganz für Dich alleine.
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