Chania Kreta
Chania. Die wohl bekannteste Stadt Kretas. Und eine der beliebtesten. Warum? Das können wir nicht sagen. Nicht, weil uns ein Grund fehlen würde. Sondern weil es so viele gibt, die für die zweitgrößte Stadt der Insel sprechen.
Chania war einst die Hauptstadt Kretas und ist heute ein kulturelles und touristisches Zentrum. Der lebhafte Ort wird auch als das 'Venedig des Ostens' bezeichnet.
Doch was macht den Zauber Chanias aus? Wir versuchen uns kurz zu halten:
Ein Hafen, der als kleines Venedig gehandelt wird. Eine Altstadt, die pittoresker nicht sein könnte. Eine Moschee, die als Symbol für die religiöse Vielfalt Kretas steht. Und eine Festung, von der aus man einen der schönsten Ausblicke der Stadt genießt.
Ja, Chania strotzt vor Charme. Und ist verdient eines der beliebtesten Reiseziele in Europa. Deshalb hat die schöne Stadt auf Kreta einen eigenen Beitrag verdient. So viel sei jetzt schon gesagt: Chania ist eine Reise wert.
Inhaltsverzeichnis
Parken in Chania - eine Herausforderung
Ganz ehrlich: So sehr wir die griechische Gelassenheit lieben - so wenig ist in den Großstädten davon zu spüren. Zumindest nicht auf den Straßen.
Wer als Tourist durch Chania fährt, kommt ins Schwitzen. Das mag den sommerlichen Temperaturen zu verdanken sein. Ist aber meist eher ein Ergebnis von purem Stress. Eine Fahrt ins Zentrum von Chania Stadt macht nicht viel Spaß.
Wer aber gelassen ist und auf den trubeligen Straßen der Stadt zurechtkommt, wird schnell ein zweites Problem haben: Die Parkplatzsuche. Es gibt zwar zahlreiche Parkplätze in der Stadt. Doch die sind extrem gefragt. Selbst in der absoluten Nebensaison im Januar war es uns nicht möglich, einen Parkplatz in Chania Stadt zu finden.
Storytime: Einen Parkplatz hatten wir schon gefunden. In einer Seitenstraße. Nach mühevollen Einparversuchen (die Straße war sehr eng), standen wir irgendwann vernünftig. Endlich geschafft, dachten wir. Bis uns ein freundlicher Grieche darauf aufmerksam machte, dass das Haus - vor dem wir das Auto abgestellt hatten - alt sei. Und hier regelmäßig größere Brocken hinunterfallen würden. Ein Glasschaden sei da sehr gut möglich. Parken wäre zwar erlaubt - aber das Risiko wäre da. Vorbei war es mit dem hübschen Parkplatz nah am Zentrum der Stadt. Die Suche ging weiter.
Unser Geheimtipp für stressfreies Parken
Für alle, die mit dem Auto nach Chania fahren, haben wir einen echten Geheimtipp: Den Parkplatz gegenüber der Taverne Beloni in Chania (Selinou 155).
Die Taverne liegt etwas außerhalb des Stadtkerns. Zu Fuß braucht es dennoch nur 20 bis 25 Minuten bis zum Venezianischen Hafen. Der Spaziergang führt bereits durch sehr schöne Teile der Stadt hindurch.
Allerdings sind auch die Parkplätze gegenüber der Beloni Taverne begrenzt. Wir hatten hier allerdings immer Glück.
Venezianischer Hafen von Chania
Vom Parkplatz aus geht es direkt in die City - nicht in die Altstadt, sondern in den Teil der Stadt, wo Du wie zu Hause shoppen kannst.
Wie zu Hause? Damit meinen wir, dass es hier ein paar Ketten und Marken gibt, die man auch aus der Heimat kennt. Individueller wird es in der Altstadt. Doch dazu gleich mehr.
Der Weg führt Dich also durch die Stadt. Entweder, Du läufst mitten durch den Trubel. Oder aber, Du hältst Dich links und läufst Richtung Meer. Das ist die deutlich entspanntere Strecke und macht aus dem Weg vom Parkplatz zum Alten Hafen einen schönen Spaziergang.
Nach gut 20 Minuten bist Du dann am venezianischen Hafen angekommen. Das wunderschöne Herz von Chania. Und bereits mehr als 700 Jahre alt. Der Hafen wurde im 14. Jahrhundert von den Venezianern erbaut.
Hier erwarten Dich das Hafenbecken, bunte Häuser, zahlreiche Bars und Tavernen - und natürlich das Wahrzeichen der Stadt: Der Leuchtturm.
Das Wahrzeichen der Hafenstadt: Der Leuchtturm
Vom bunten Hafenbecken siehst Du ihn: Den Leuchtturm von Chania. Der ein wenig an ein Minarett erinnert.
Dieser Leuchtturm ist rund 400 Jahre alt - und gehört damit zu den ältesten Leuchttürmen Europas.
Mit seinen 21 Metern Höhe ist er nicht zu übersehen. Er scheint der Fokuspunkt, um den herum sich alles abspielt. Ein wunderschönes Motiv und zu Recht ein Must See in Chania.
Tatsächlich wird der Leuchtturm auch noch eingesetzt. Allerdings wird er nicht mit Strom betrieben. Sondern - ganz authentisch - mit Fackeln. Wie schön! Und auch erstaunlich. Denn tatsächlich sieht man auch das Licht der Fackeln bei klarer Sicht bis zu zehn Kilometer in der Ferne.
Eine der vielen Sehenswürdigkeiten: Venezianische Festung Firka
Im Nordwesten des Hafens erwartet Dich eine Sehenswürdigkeit, die gar nicht so leicht zu finden ist. Obwohl sie eigentlich auf Deinem Weg zum Hafen die ganze Zeit präsent war.
Wir reden von der venezianischen Festung Firka.
Mit unseren Smartphones im Anschlag und geöffneten Google Maps konnten wir zwar sehen, wo sich die Festung befindet. Ihre Außenmauern waren außerdem ständiger Begleiter auf unserem Weg Richtung Hafen. Aber hineinkommen - wie soll das gehen?
Vielleicht haben wir uns auch einfach nicht schlau angestellt. Aber der Eingang der Festung war für uns nicht zu finden. Selbst als wir direkt davor standen.
Der Eingang zur venezianischen Festung Firka ist das Schifffahrtsmuseum von Kreta. Ein eckiger Torbogen, der rechter Hand zum Museum führt. Wenn Du geradeaus hindurch läufst, findest Du Dich mitten in der Festung wieder.
Gut zu wissen: Das Schifffahrtsmuseum kostet regulär 4 Euro Eintritt. Die Festung kannst Du dagegen kostenfrei besichtigen.
Die Geschichte von Firka
Die Festung wurde ursprünglich von den Venezianern erbaut, um Feinde frühzeitig zu erspähen und auf Angriffe vorbereitet zu sein. Ihre Bauzeit wird auf den Beginn des 17. Jahrhunderts datiert - kurz vor der Einnahme der Stadt durch die Türken im Jahre 1645 wurde die Festung vollendet.
Wenn Du heute in Firka bist, kannst Du die Räumlichkeiten unterhalb der Festung von oben durch das Glas schlecht erkennen. Vom Hof aus kannst Du aber seitlich hineinschauen. Sie wurden wohl als Kasernen und Waffenlager genutzt. Die Festung diente aber auch als Sitz des militärischen Oberbefehlshabers von Chania.
Entspannen und die Aussicht geniessen
Wie findest Du den besten Aussichtspunkt in den Städten auf den griechischen Inseln? In dem Du die Festung ansteuerst.
In vielen der größeren Städte auf Kreta - wie auch in Chania - stehen noch die Überreste von Festungen aus der venezianischen Zeit. So wie Firka. Solche Festungen liegen in der Regel zentral in der Stadt und sie sind zugleich so gebaut, dass man einen wunderbaren Rundblick auf die Stadt, aber allem voran auf das Meer genießt.
Wir suchen die Festungen immer gerne auf, um Fotos zu schießen und den Ausblick auf uns wirken zu lassen. Außerdem lässt sich in den Festungsmauern schön vom Trubel der Stadt entspannen.
Altstadt von Chania
Wenn Du die Griechen fragst, sind sie sich in einer Sache einig: Chanias Altstadt ist eine der schönsten in ganz Griechenland.
Schmale Gassen. In warmen Farben getünchte Häuser. Blumen an allen Ecken. Dazu gut besuchte Tavernen, Bars und Cafés. Und einige kleine Boutiquen. Ja, Chania hat sich für den Besuch aus aller Welt herausgeputzt. Und das sieht man.
Doch auch abseits der Saison - ohne gutbesuchte Lokale und den Blumenschmuck - zeigt sich die Altstadt von einer ganz besonderen Seite. Denn die hiesigen Gebäude stammen oft noch aus der Zeit der Venezianer. Und deren Baukunst sieht immer toll aus.
Wir lieben in Chania vor allen Dingen die kleinen Gässchen abseits der Flaniermeile. Auch hier finden sich viele schnuckelige Geschäfte und auch die ein oder andere Taverne.
Eine davon ist die Taverne Bohème. Versteckt in einer Seitengasse. Unser erster Eindruck: Wie idyllisch. Unser zweiter: Hier muss man essen gehen. Und damit kommen wir zu den Tipps für Deinen Aufenthalt in der Altstadt: Besuche die kleinen Boutiquen, probiere lokale Spezialitäten in den Tavernen und genieße das Nachtleben in den Bars.
Pascha Moschee
Die Pascha Moschee in Chania ist eines DER historischen Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde während der osmanischen Eroberung errichtet und erfüllte ursprünglich den Zweck eines muslimischen Gotteshauses.
Im Laufe der Zeit hat die Moschee verschiedene Umbaumaßnahmen erfahren. Im 19. Jahrhundert wurde sie in ein Kloster umgewandelt und später als Kaserne und Theater eingesetzt. Erst in den 1990er Jahren wurde sie wieder als Moschee genutzt und aufwändig restauriert.
Heute dienst die Pascha Moschee als Ort für verschiedenste Ausstellungen.
Markthalle Chania
Wenn Du ein Fan der griechischen Küche bist und einfach mehr probieren möchtest, ist ein Ort in Chania ein Muss für Dich: Die Markthalle von Chania.
Sobald Du die Halle betrittst, landest Du in einer neuen Welt. Angenehme Düfte fremdartiger Gewürze steigen Dir in die Nase. An verschiedensten Ständen warten regionale Köstlichkeiten darauf, von Dir probiert zu werden. Und wenn Du Dich genug durch die kritische Küche und Gewürzwelt verkostet hast, warten Olivenöl und Co. darauf, als Mitbringsel eingekauft zu werden.
Wir konnten all das leider nicht erleben. Die Markthalle wird derzeit renoviert. 15 Millionen Euro kostet das Vorhaben, das bereits Ende 2023 abgeschlossen sein sollte. Leider ist auch bei unserem Besuch im Januar 2024 kein Ende der Arbeiten in Sicht.
Die Geschichte der Markthalle Chania
Die Markthalle Chania ist ein wichtiger Ort in der lokalen Geschichte Kretas. Sie wurde im Jahre 1913 eröffnet.
Seitdem spielt die Markthalle eine wichtige Rolle im täglichen Leben der Bewohner Chanias und ist fester Bestandteil der kretischen Kultur. Sie ist ein Ort der Begegnung, der Freude und des Handels.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Markthalle beschädigt und musste in den 1950er Jahren wieder aufgebaut werden.
Kulinarische Highlights in der Markthalle Chania
Die Markthalle Chania ist ein Paradies für Feinschmecker und bietet eine Vielzahl von kulinarischen Highlights.
Probiere die berühmten kretischen Olivenölprodukte, die zu den besten der Welt gezählt werden. Verpasse nicht die Gelegenheit, frischen Fisch direkt von den ansässigen Fischern zu kaufen. Und probiere die vielfältigen Käsesorten der Region.
Wir können den griechischen Myzithra-Käse empfehlen. Er wird aus frischer pasteurisierter Molke hergestellt und ist in einer soften und einer festen Variante erhältlich. Die softe Version wird gerne auch für die Zubereitung kretischer Süßspeisen eingesetzt. Etwa für Lichnaraki bzw. Kalitsounia.
Unterkunftsempfehlung
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Unterkünfte & Hotels in Chania
Chania ist ein beliebter Urlaubsort. Zu Recht! Die Stadt ist bekannt für ihre Vielfalt und das reichhaltige Angebot an Unterkünften und Hotels. Ja, hier zu nächtigen lohnt sich.
Als wir durch die Gassen Chanias liefen, haben wir an den verstecktesten Orten wunderschöne Unterkünfte entdeckt. Im Herzen der Stadt und dennoch abseits der Touri-Pfade. Bereits von außen haben uns die kleinen Hotels und Ferienwohnungen richtig gut gefallen.
Eine Unterkunft, die uns ins Auge stach, war die Casa di Portou No3**. Die Lage mitten in der Stadt, in verwinkelten Gässchen, hat was. War nur die Frage, wie die Zimmer aussehen. Und was sollen wir sagen? Eine kurze Recherche später wussten wir, wie schön sie sind. Pittoresk. Urig. Und authentisch.
Ebenfalls zentral in der Altstadt gelegen befinden sich die Xenon Apartments**. Auch hier überzeugte uns die zentrale Lage mitten in den Gassen der historischen Stadt Chanias - unweit von Bars und Restaurants. Mitten im Treiben und dennoch ruhig. Die Apartments sind etwas rustikaler, haben aber alles, was man für einen Urlaub in Chania braucht.
Alternativ gibt es natürlich auch einige Hotels. Wir bevorzugen allerdings die individuellen Apartments. Die Hotels in Chania haben aber auch ihre Vorteile. Sie bieten etwa organisierte Touren und Ausflüge an, um die Stadt und ihre Umgebung zu entdecken.
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Café Koukouvaya
Am östlichen Ortsrand von Chania liegt ein Ort, an dem treffen sich Einheimische und Touristen zum Sonnenuntergang. Wir haben diesen Tipp von einer befreundeten Griechin bekommen und möchten ihn Dir nicht vorenthalten.
Die Rede ist vom Café Koukouvaya.
Die Location liegt am Hang, so dass Du von hier aus den perfekten Blick auf Chania beim Sonnenuntergang hast. Obendrauf bekommst Du hier Snacks und Cocktails. Doch der Knaller sind hier die Kuchen!
Wir waren unter der Woche und in der Nebensaison dort. Und wirklich viele Plätze gab es nicht mehr. Doch wir hatten Glück: Im Außenbereich - direkt in erster Reihe zum Sonnenuntergang - wurde ein Tisch frei. Den nahmen wir natürlich dankend an.
Der Sonnenuntergang ist unglaublich. Wenn die orange-gelben Sonnenstrahlen auf Chania treffen, entsteht eine magische Atmosphäre.
Samaria Schlucht - Ein Naturwunder Kretas in der Gemeinde Chania
Die Samaria Schlucht auf Kreta ist ein wahres Naturwunder und lockt jedes Jahr Tausende von Wanderern und Naturfreunden aus der ganzen Welt an. Mit ihrer majestätischen Landschaft, beeindruckenden Felsformationen und einer vielfältigen Flora und Fauna ist die Schlucht ein echtes Paradies. Die beste Reisezeit für einen Besuch der Samaria Schlucht ist der späte Frühling oder der frühe Herbst, wenn die Temperaturen angenehm sind und es weniger Touristen gibt.
Wandern in der Samaria Schlucht
Die Samaria Schlucht auf Kreta ist Heimat einer der beliebtesten Wanderrouten Europas. Kein Wunder: Die gut markierten Pfade weisen Dir den Weg, während Du Dich an beeindruckenden Felsformationen und einer vielfältigen Flora und Fauna nicht sattsehen kannst.
Gute Vorbereitung lohnt sich
Die beste Jahreszeit für einen Besuch der Samaria Schlucht ist NICHT die Hochsaison. Klar, von Juni bis September wird die Schlucht am stärksten frequentiert. Doch genau das ist auch die heißeste Zeit des Jahres.
Wir empfehlen, frühestens im September durch die Schlucht zu wandern. Wenn das nicht möglich ist (etwa weil Du an die Ferienzeit gebunden bist), starte Deine Wanderung so früh am Tag wie möglich. Und plane sie so, dass Du sie spätestens zu den Mittagsstunden beenden kannst. Vorab Deine Tour zu planen lohnt sich.
Keine Lust auf ausgiebige Planung oder unerwartete Überraschungen? Alternativ kannst Du auch geführte Wanderungen durch die Samaria-Schlucht buchen.
Ausrüstung
Bequeme Wanderschuhe sind auf den griechischen Inseln unverzichtbar. Das Gelände ist meist uneben - die Schuhe sollten also unbedingt über die Knöchel gehen.
Fun Fact: Wanderschuhe waren das Erste, was wir uns nach dem Besuch von Seitan Limania gekauft haben.
Denke außerdem an ausreichend Sonnenschutzmittel. Ein Rucksack ist empfehlenswert, um Verpflegung, Wasser und andere wichtige Dinge zu transportieren.
Achtung: Naturschutzgebiet
Die Samaria Schlucht ist ein einzigartiges Naturwunder, das es zu erhalten gilt. Als Besucher kannst Du dazu beitragen, indem Du sorgsam mit der Landschaft umgehst und Dich an die Regeln des Naturschutzgebiets hältst. So können auch zukünftige Generationen die Schönheit dieser atemberaubenden Schlucht genießen.
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In Griechenland bebt öfter mal die Erde. Bei uns die totale Ausnahme, gehört es auf den griechischen Inseln wie Kreta schon fast zur Normalität. Aber kein Grund zur Panik. Meist fühlt es sich in etwa an wie eine leichte Vibration unter den Füßen. Im Regelfall gibt es weder größere Beschädigungen noch kommen Menschen ernsthaft zu Schaden.