Malia Kreta
Während es im Süden Kretas selbst in den Sommermonaten noch vergleichsweise ruhig zugehen mag, sieht das an der Nordküste der Insel anders aus. Hier befindet sich das Touristenzentrum der Insel - zu dem nicht nur Chania, Rethymnon, Heraklion und Agios Nikolaos, sondern auch kleine Orte wie Stalida und Malia gehören. Obwohl es sich hierbei um Dörfer handelt, haben sie sich zum starken Touristenmagneten entwickelt. Und leiden mitunter an einem Ruf, der ihnen vorauseilt. So gilt Malia schon seit Jahrzehnten als Partyhochburg, in der sich feierwütige Abiturienten und JGA-Gruppen tummeln. Vor allen Dingen feierwütige Jugendliche aus England haben diesen Ort für sich entdeckt. Der nahegelegene Flughafen von Heraklion tut sein übriges.
Dem Ruf wird Malia bis heute auch gerecht. Neben Party, Clubs und Bars zeigt sich das Dorf aber auch von einer wunderschönen Seite, die echte Kykladen-Atmosphäre versprüht. In der Altstadt. Und dann wäre da noch der Palast von Malia, eine große minoische Stätte.
Inhaltsverzeichnis
Mehr als ein Partyspot auf Kreta
Als wir das erste Mal die Küstenstadt Malia betraten und in der Nebensaison die Feiermeile entlangliefen, sprang der Funke gar nicht über. Club an Club. Verrammelte Bars. Dubios wirkende Tattoo-Studios.
Man konnte förmlich spüren, wie es hier zur Partysaison sein muss. Für feierwütiges Partyvolk sind die Nachtclubs mit Sicherheit etwas Tolles. Und das Nachtleben hat in der Hauptsaison bestimmt auch mehr Charme, als dessen Überbleibsel in den Wintermonaten. Und dennoch: Wir konnten Malia erstmal nichts abgewinnen.
Allerdings nur diesem Teil von Malia. Der Partymeile.
Das Dorf ist nämlich nicht nur Partyhochburg. Strenggenommen ist Malia ein Gemeindebezirk, der neben Malia selbst noch die Dörfer Stalida, Krasi und Mochos einschließt. Und so wird schnell aus dem 3.000 Seelen-Dorf ein Ort mit mehr als 5.500 Einwohnern. Wir wollen uns dennoch rein auf Malia - den Ort - konzentrieren. Und begeben uns in den wohl schönsten Teil des Dorfs: die Altstadt.
Raus aus der Partymeile. Hinein ins Zentrum.
Malias Partymeile verläuft die Parallel-Straßen Mattheou Zachariadi und Dimokratias entlang, die mit einigen Clubs, Bars und sogar einem McDonalds aufwarten (eine echte Besonderheit auf den griechischen Inseln).
Die Partymeile Mattheou Zachariadi verläuft sich im Hautpknotenpunkt Malias - einer Kreuzung, die direkt vor der Kirche Ag. Nektários liegt. Schon ist man raus aus der Feierszene und mitten in der Einkaufsstraße des Ortes.
Hier wird Malia bereits deutlich schöner. Man kommt vorbei an urigen Tavernen, schnuckeligen Cafés und sogar dem ein oder anderen Kafenion, in dem sich die Einwohner des Orts den aktuellsten Tratsch erzählen. Touristen sieht man hier weniger.
Was Du hier auch sehen wirst: Kleine Bananen. Köstliche Bananen. Zuckersüße Bananen.
Normalerweise sieht man in den Gewächshäusern in und um die griechischen Küstenorte Tomaten, Paprika und Gurken wachsen. In Malia sind es Bananen. Und die kannst Du in der Stadt von Malia kaufen. Obst- und Gemüsestände gibt es genug. In der Nebensaison musst Du allerdings auf einen stationären Gemüseverkäufer ausweichen. Stände gibt es dann nicht - oder nur selten.
Ein Spaziergang durch Malia Old Town
Wenn Du der Hauptstraße den Rücken kehrst und eine der Stichstraßen Richtung Süden des Orts nimmst, fängt Malia Schritt für Schritt an, sich von seiner schönsten Seite zu zeigen.
Große Hotels und dunkle Bars suchst Du hier vergeblich. Hier findest Du viel schönere Dinge. Kleine, verzweigte Gassen mit pittoresken Häusern. Urige Tavernen. Wenige, aber wunderschöne, Geschäfte mit handgemachten Dingen. Und ganz außergewöhnlich schöne Unterkünfte.
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Unterkünfte in Malias Altstadt
Eine der schönsten ist das MaVi House Old Town** mitten im Herzen der Altstadt. Wir liefen daran vorbei und wussten sofort: Wenn man in Malia ist, muss man hier übernachten. Eine kurze Recherche später zeigte: Von innen ist das Haus mindestens genau so schön wie von außen. Und die Gäste zeigen sich in ihren Bewertungen begeistert.
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Kykladen Vibes auf Kreta
Die Kykladen sind bekannt für ihre hübsch gemusterten Böden, geschmackvoll geschmückten Häuschen und liebevollen Details an jeder Ecke. So toll Kreta auch ist - optisch so schön wie Naxos Stadt oder Antiparos ist es nicht.
Wobei: Es gibt Orte auf Kreta, da kann die große griechische Insel durchaus mit den Kykladen mithalten.
Malias Altstadt ist einer von ihnen.
Auch hier prägen liebevolle Details und schnuckelige Wohnhäuser das Stadtbild. Hier hängt ein geschmücktes Fahrrad an der Wand. Dort blühen Blumen in den schönsten Pinktönen. An der nächsten Ecke wartet ein selbstgemachtes Mosaik darauf, von Dir entdeckt zu werden. Und die authentische Taverne ist umgeben von echten Weinreben, die sich ihren Weg Richtung Sonne bahnen.
Die Strände von Malia
Malia Beach
Der meistbesuchte Strand von Malia ist - wie könnte es anders sein - der Malia Beach. Kein Wunder. Der Sandstrand liegt gut erreichbar - nur durch die Beachroad vom Ortszentrum getrennt. Zu Fuß erreichst Du Den Strand vom Zentrum aus in wenigen Minuten.
Auch dieser Strand liegt inmitten eines beeindruckenden Fels-Plateaus. Und ist dadurch für einen typischen 'Ortsstrand' richtig schön und naturverbunden. Der Einstieg ins Wasser flach. Optimal für Nichtschwimmer.
Was den Strand für uns so besonders macht, ist die kleine vorgelagerte Insel, auf der ganz einsam die Kapelle Μεταμόρφωσης του Σωτήρος liegt. Wir haben die Insel mit unserer Drohne überflogen und es sind wunderschöne Aufnahmen entstanden.
Da Malia Beach sehr beliebt ist, gibt es auch ein großes Angebot. Unter anderem den obligatorischen Liegenverleih. 12 Euro zahlt man für zwei Liegen mit Schirm (Stand September 2023). Außerdem gibt es Duschen, WCs und eine Kontrolle durch Rettungsschwimmer.
Ein Beachvolleyball-Feld ist ebenfalls aufgebaut. Außerdem werden verschiedene Wassersportaktivitäten vor Ort angeboten. Dolphin Water Sports Malia bietet Jetskis zum Verleih an und organisiert für Dich auch Parasailing.
Potamos Beach
Unter die Strände von Malia fällt ein Strand, der allerdings ein Stück vom Ortskern entfernt liegt: Potamos Beach.
Dieser Strand hat für uns alles, was man sich für seinen Urlaub nur wünschen kann. Wunderschönen feinen Sand. Türkisblaues Meer. Sanitäre Einrichtungen. Und in der Hauptsaison einen Lifeguard. Außerdem stehen in den Sommermonaten Liegen und Schirme bereit. Da das Wasser schön flach ist, können hier auch Kinder mit ihren Familien baden.
Und nicht nur der Strand selbst - auch die Landschaft drumherum zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Felsformationen legen sich um den Strand und bilden einen authentisch griechischen Rahmen.
Das Publikum hier ist übrigens sehr entspannt. Neben Einheimischen und Griechen von Nachbarinseln, trifft man hier noch Camper an, die gerne mit ihren Wohnmobilen auf der kleinen Klippe am Strand stehen und die Aussicht auf die ursprüngliche Landschaft genießen.
Alte Amphore
Mitten am Strand. Ganz einsam auf einem Felsen. Da steht sie - die alte Amphore.
Wir können kaum glauben, das solch ein faszinierendes Relikt aus der antiken griechischen Zeit einfach so, ungeschützt, für jedermann zugänglich hier steht. Sind aber auch begeistert, dass das funktioniert.
Der gigantische Krug wurde vor Jahrhunderten von Hand gefertigt und diente als Behälter für Flüssigkeiten und Lebensmittel. Rundherum ist die Amphore mit Linien verziert, die nicht nur schön aussehen, sondern eine konkrete Funktion erfüllen. Sie sollten Ameisen davon abhalten, in den Krug zu klettern.
Heute steht die Amphore als stummes Zeugnis für die reiche Geschichte und Kultur Kretas einsam am Potamos Strand. Sie erinnert uns an die Bedeutung des Handwerks und der Kunst in der antiken Welt und lädt dazu ein, sich in vergangene Zeiten zu versetzen. Die alte Amphore ist ein Symbol für die zeitlose Schönheit und das Erbe der griechischen Zivilisation.
Ausflugsmöglichkeiten rund um Malia
Auf der Suche nach Tipps für Ausflugsmöglichkeiten rund um Malia? Da wäre einmal das Cretaquarium. Für alle, die sich für Kretas faszinierende Unterwasserwelt interessieren. Und perfekt für Familien.
Historisch und kulturell geht es aber auch. Ein Ausflug zum Palast von Malia entführt Dich viele Jahrhunderte - gar Jahrtausende zurück. In das minoische Zeitalter.
Der Palast von Malia
Der Palast von Malia auf Kreta ist ein archäologisches Juwel, das tiefe Einblicke in die Geschichte der minoischen Zivilisation gewährt. Seine Geschichte reicht zurück in die minoische Zeit und ist eng mit der Geschichte der minoischen Zivilisation verbunden. Der Palast ist ein herausragendes Beispiel für die fortschrittliche Architektur und Technologie der minoischen Kultur und bietet auch Einblicke in die Kunst und Kultur der damaligen Zeit. Aufgrund seiner historischen Bedeutung und kulturellen Relevanz wurde der Palast von Malia zu einer der wichtigsten archäologischen Stätten Kretas.
Die beeindruckenden Ausgrabungen am Palast von Malia begannen im 20. Jahrhundert und haben immer noch nicht ihr Ende erreicht. Viele der restaurierten Bereiche sind gut erhalten und geben Dir einen Einblick in die minoische Kultur. Für jeden, der sich für Archäologie, Geschichte und Kultur interessiert, ist der Palast von Malia ein absolutes Muss.
Ein Besuch des Palasts
4 Euro Eintritt zahlt man pro Person. Dann hat man Zugang auf das komplette Gelände mit den Überresten des Palasts.
Obwohl man zum Teil nur noch die Grundmauern sieht (der Palast ist bei einem Eroberungszug nahezu vollkommen ausgebrannt und es sind nur Ruinen übriggeblieben), kann man seine einstige Größe sehr gut erahnen. Auf einer Fläche von rund einem Quadratkilometer kann man die grandiose Architektur bewundern und in die Welt der minoischen Kultur eintauchen. Vom Stadtkern über die Werkstätten der Zeit bis hin zum Opferstein.
Der Palast von Malia war ein wichtiger Bestandteil der minoischen Kultur und hatte eine Funktion als Verwaltungszentrum und Ort für religiöse Zeremonien. Die Architektur des Palastes war geprägt von der minoischen Kunst und umfasste zahlreiche Säle, Gänge und Innenhöfe.
Das Besucherzentrum vor Ort bietet umfassende Informationen über die Geschichte des Palastes und die Ausgrabungen. Außerdem kann man sich vor Ort einen Flyer mit weiteren Informationen herunterladen.
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In Griechenland bebt öfter mal die Erde. Bei uns die totale Ausnahme, gehört es auf den griechischen Inseln wie Kreta schon fast zur Normalität. Aber kein Grund zur Panik. Meist fühlt es sich in etwa an wie eine leichte Vibration unter den Füßen. Im Regelfall gibt es weder größere Beschädigungen noch kommen Menschen ernsthaft zu Schaden.