Palmenstrand Preveli auf Kreta
Zwischen türkisblauem Wasser, Palmenwald und steinigen Pfaden
Der Palmenstrand von Preveli zählt zu den bekanntesten Naturwundern im Süden der Insel Kreta – und das völlig zu Recht. Wo sonst treffen ein wilder Fluss, ein dichter Palmenhain und das weite Meer in einer versteckten Bucht aufeinander? Eingebettet zwischen der kargen Felslandschaft der Kourtaliotiko-Schlucht und den grünen Hängen der Südküste bietet der Palm Beach von Preveli eine einzigartige Kulisse, die fast schon tropisch wirkt.
Aber Vorsicht: So schön es auch klingt – der Preveli Beach ist kein Geheimtipp mehr. Als wir den Strand im Monat Juni aufsuchten, war dieser schon so überfüllt, dass wir ihn zwar bewunderten, aber lieber bald wieder weiterzogen.
In diesem Beitrag bekommst Du alle wichtigen Infos zur Anfahrt, dem besten Wanderweg, zur Geschichte und zur Natur rund um den berühmten Palmenstrand – inklusive Park-Tipp und ehrlicher Einschätzung, wann ein Besuch wirklich lohnt.
Inhaltsverzeichnis
Anfahrt zum Palmenstrand
Unser Tipp: Lieber von Osten her!
Du kannst den Preveli Beach auf zwei verschiedenen Wegen erreichen: von Westen her über das historische Kloster Preveli oder von Osten her, und Dein Auto bei einer Taverne abstellen. Wir haben beide Optionen geprüft – und empfehlen Dir ganz klar die Anreise von Osten. Warum?
Ganz einfach: Die Straße ist gut ausgebaut. An ihrem Ende findest Du einen sehr großen Parkplatz, der im Juni 2025 sogar noch kostenfrei war. Von hier aus führt ein markierter Pfad zum Strand.
Auch wenn der Strand ganz in der Nähe ist, dauert der Fußmarsch etwa 15 bis 25 Minuten – je nach Tempo und Fotostopps.
Der Weg ist zwar nicht weit, aber die Wanderung aufgrund vieler Stufen und Höhenmeter durchaus anspruchsvoll. Es geht viel auf und qb, durch Felsen und über sandige Abschnitte. Wir empfehlen dringend festes Schuhwerk.
Unbedingt mitnehmen solltest Du ausreichend Wasser, eine Kopfbedeckung und Sonnenschutz. Gerade in der Mittagshitze kann der Weg anstrengend sein – auch wenn der Blick von oben auf die Bucht von Preveli jede Mühe sofort vergessen lässt.
Die Aussicht auf den Palmenstrand, die Lagune, das offene Meer und die dahinterliegende Landschaft ist schlichtweg atemberaubend.
Parken, Wandern & Touristenströme
Was Du wissen solltest
Wir empfehlen Dir ganz klar den Parkplatz beim Preveli Crete – Dionysos Rooms & Restaurant** und bei der Taverne Amoudi. Der ist riesig, liegt etwas östlich vom Strand und war bei unserem Besuch im Juni kostenfrei. Von dort führt ein gut ausgeschilderter Pfad hinunter zum Palmenstrand.
Der Fußmarsch dauert etwa 20 Minuten – mal bergauf, mal bergab – und kann durch die Sonne durchaus anstrengend sein.
Pack Dir deshalb genug Wasser, Sonnenschutz und am besten eine Kopfbedeckung ein. Der Weg ist zwar nicht allzu lang, aber festes Schuhwerk ist empfehlenswert.
Die Aussicht auf die Bucht, den Palmenhain und das türkisblaue Meer ist unterwegs einfach spektakulär und belohnt jede Anstrengung.
Beachte aber: In der Hauptsaison – also ab Juni – kann der Strand richtig voll werden. Viele kommen mit dem Bus von Agia Galini, Plakias oder sogar Rethymnon. Der Parkplatz war bei uns noch nicht überfüllt, aber der Strand selbst war es. Wenn Du also ein ruhiges Erlebnis suchst, komm am besten früh morgens oder außerhalb der Hochsaison – z. B. im Mai oder Oktober.
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Die Magie von Preveli Beach
Palmen, Fluss & Meer
Was macht den Palmenstrand von Preveli so besonders?
Vor allem ist es die landschaftliche Kombination, die man in Europa kaum ein zweites Mal findet: Der Megalopotamos – ein Fluss, der durch die Kourtaliotiko-Schlucht fließt – mündet hier ins Meer. Dabei bildet er eine kleine Lagune, in der sich Süß- und Salzwasser vermischen. Umrahmt wird dieser Flussausgang von einem natürlichen Palmenwald, der sich in einem schmalen Canyon weit ins Landesinnere zieht. Die grünen Theophrastus-Palmen (Phoenix theophrasti), eine seltene Art, wachsen hier wild und dicht gedrängt bis ans Ufer – ein wahres Naturparadies.
Der feine Sandstrand von Preveli und die flachen Kiesbuchten laden zum Schwimmen, Abkühlen und Verweilen ein. An klaren Tagen schimmert das Wasser in allen Türkis- und Blautönen, während im Hintergrund die Felsen der Südküste aufragen. Ein Hauch von Exotik, ganz ohne Fernflug.
Taverne direkt am Strand von Preveli
Direkt am Strand selbst gibt es eine kleine Taverne, in der Du kalte Getränke, Snacks und einfache warme Gerichte bekommst – ideal, um Dich nach dem Abstieg zu erfrischen oder kurz zu entspannen. Die Taverne liegt wirklich unmittelbar am Strand, nur wenige Schritte vom Wasser entfernt. Was es dort allerdings nicht gibt: einen Liegenverleih. Du findest also keine klassischen Strandliegen oder Sonnenschirme. Wenn Du länger bleiben willst, solltest Du unbedingt eine eigene Strandmatte, ein Handtuch und ausreichend Sonnenschutz mitbringen. Der Strand bleibt so angenehm naturbelassen – aber ein bisschen Vorbereitung lohnt sich auf jeden Fall.
Die Kapelle direkt am Palmenwald Preveli
Ein Ort der Stille im Trubel
Am südlichen Ende des Strandes entdeckst Du eine kleine Kapelle, die etwas versteckt zwischen Felsen und Palmen liegt. Sie ist ein ruhiger Ort, der im Kontrast zum sonstigen Trubel steht – gerade in der Hochsaison.
Die Kapelle stammt vermutlich aus byzantinischer Zeit und war Teil einer kleinen Eremitenkolonie. Heute wird sie manchmal von Einheimischen für private Andachten oder Gedenktage genutzt.
Ansonsten ist die Kapelle verschlossen.
Sie ist ein stilles Zeugnis der spirituellen Bedeutung, die dieser Ort für viele hat.
Kloster Preveli
Geschichte & Blick auf den Zweiten Weltkrieg
Falls Du doch von Westen her kommst, wirst Du am historischen Moni Preveli vorbeikommen. Das Kloster liegt oberhalb der Schlucht mit spektakulärem Blick auf die Küste und ist für seine bewegte Geschichte bekannt. Besonders im Zweiten Weltkrieg spielte es eine wichtige Rolle: Die Mönche versteckten alliierte Soldaten und halfen bei ihrer Flucht – dafür steht heute ein Denkmal auf dem Gelände.
Ein Besuch im Kloster lohnt sich für Geschichtsinteressierte und Ruhesuchende gleichermaßen. Die Klosterruine, das kleine Museum, die Innenhöfe mit Blumen und die Ausblicke auf das Meer sind beeindruckend. Wenn Du Zeit hast, kannst Du Deinen Ausflug zum Palmenstrand also wunderbar mit einer kleinen Tour durch das Kloster Preveli verbinden.
Wandern am Megalopotamos
Der Fluss als grüne Lebensader
Wenn Du noch Energie hast, lohnt es sich, dem Megalopotamos flussaufwärts zu folgen. Der Weg führt durch den Palmenwald, vorbei an kleinen Seen, Brücken und Wasserläufen. Hier wirkt Kreta plötzlich wie eine tropische Insel. Du kannst ein Stück hineingehen, in den Fluss steigen oder einfach nur im Schatten der Palmen entspannen.
Früher war der Palmenwald durch Feuer und Überschwemmungen stark gefährdet – heute ist er geschützt und wird regelmäßig überwacht. Dennoch: Bitte verlasse die markierten Wege nicht, hinterlasse keinen Müll und respektiere die Natur. Diese Region ist ein einzigartiges Ökosystem, das Du mit Deinem Verhalten schützen kannst.
Lohnt sich ein Besuch am Palmenstrand von Preveli?
Ja – aber mit Einschränkungen.
Der Palmenstrand Preveli ist landschaftlich eines der spektakulärsten Ziele auf ganz Kreta. Die Kombination aus Fluss, Palmen, Schlucht und Meer ist einzigartig und der Fußmarsch durch die wilde Natur ein echtes Abenteuer. Doch der Ort ist längst kein Geheimtipp mehr. Wenn Du in der Hochsaison kommst, musst Du mit vielen Menschen, vollem Parkplatz und wenig Ruhe rechnen.
Für alle, die Natur lieben, gern wandern und keine Scheu vor ein paar Höhenmetern haben, ist der Besuch trotzdem ein Muss. Besonders schön ist es aber abseits der Saison – oder mit dem ersten Sonnenlicht am Morgen, wenn der Strand noch still und leer daliegt und Du Deine Bahnen einsam im Meer ziehen kannst und entspannt auf dem Kies-Sand-Gemisch die Ruhe vor dem Sturm genießt.
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