Ikaria

 
Kloster Theoktistis auf Ikaria

Zehn Highlights auf der Insel der Hundertjährigen

Seychelles Beach auf Ikaria

Ikaria - Du kleines Juwel der Ostägäischen Inseln. Ikarus soll auf einen Felsen vor Deiner Küste gestürzt und ums Leben gekommen sein. Wir kennen die Geschichte. Er kam der Sonne zu nah und seine Flügel versagten ihren Dienst. So bekamst Du Deinen Namen. Einen Namen, der vor einigen Jahren noch ziemlich unbekannt war. So wie Deine Inselgruppe. Nur eingefleischte Griechenland-Fans kannten Dich namentlich. Und nur die härtesten unter ihnen haben jemals einen Fuß auf Dich gesetzt. Bis plötzlich etwas passierte.

Die Blue Zones rückten in den Fokus der Medien. Gegenden, in denen die Menschen deutlich länger als der Durchschnitt leben sollen. Es gibt gerade einmal fünf Stück auf der Welt. Eine in Japan, eine in Italien, eine in Costa Rica und eine in den USA. Und dann bist Du noch mit von der Partie. Du kleine Insel Ikaria. Nur einen Katzensprung von den Inseln Fourni und Samos entfernt. Und rund 100 Kilometer vor der Westküste der Türkei gelegen.

Doch was ist Dein Geheimnis? Warum leben die Ikarioten so lange? Bist Du auch eine Insel zum Urlaub machen? Gibt es auf Dir Hotels? Und was sind die Highlights auf der Insel Ikaria?

All das verraten wir in diesem Beitrag.

Castle of Koskina
Iero Beach im Norden von Ikaria
Christos Raches - Ort der Verbannung für Mikis Theodorakis

Inhaltsverzeichnis

    Agios Kirykos

    Ikarus Statue am Hafen von Agios Kirykos

    Ikaria ist nicht sehr touristisch. Doch die Insel rückt immer mehr ins Bewusstsein von Reisenden. Ein Grund: Der bereits erwähnte Hype um die Blue Zones.

    Einigen Einheimischen ist diese Entwicklung ein Dorn im Auge. Sie wären gerne weiterhin für sich auf einer Insel, auf der ein gesunder Patriotismus und ein ausgeprägter Sinn für Tradition herrschen. Auch politisch zeigt man sich 'besonders'. Auf Ikaria herrscht gelebter Kommunismus. Und der sieht so aus: Man ist füreinander da. Alle sind gleich.

    Warum das relevant ist? Man scheint auf der Insel kein besonders großes Interesse zu haben, den Tourismus zu fördern. So hat Ikaria zwar einen Flughafen. Es gibt keine Direktflüge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wer auf die Insel fliegen möchte, muss einen Zwischenstopp in Athen oder Thessaloniki in Kauf nehmen.

    Alternativ kommt man mit der Fähre. So wie wir. Und die kommt meist in Agios Kirykos oder aber in Evdilos an - das sind die beiden Hafenorte der Insel.

    Wir selbst nahmen die Express-Fähre nach Agios Kirykos - auf der wir tatsächlich das einzige Auto waren. Mit Menschen war die Fähre aber gut gefüllt.

    Die Ankunft in Agios Kirykos ist verglichen mit anderen griechischen Inseln sehr entspannt. Kein Wunder, wenn man das einzige Auto ist, das von der kleinen Fähre runtergesetzt werden muss.

    Promenade im Inselhauptort Agios Kirykos

    Im Ort selbst gibt es ein paar Tavernen - einige davon direkt am Wasser - und wenige Boutiquen. Wir waren hier öfter. Aber nicht zum Shoppen, sondern um Lebensmittel einzukaufen. Es gibt gleich mehrere gut sortierte, kleine Supermärkte.

    Unsere Empfehlung ist der Proton Supermarkt am Ortseingang. Gut sortiert und die Preise sind für griechische Supermarkt-Verhältnisse in Ordnung. An der Kasse geht es zwar etwas gemütlicher zu (Wartezeit solltest Du mitbringen), aber das haben wir gerne in Kauf genommen.

    Die Küstenstrasse entlang

    An der Kuestenstrasse kurz hinter Agios Kirykos

    Wer seine Unterkunft nicht in Agios Kirykos hat, der muss nun die Küstenstraße zu seiner Unterkunft nehmen. Für uns ging es nach Kerame im Nordosten der Insel.

    Auf den Felswänden der kurvenreichen Küstenstraßen wird die hier herrschende Politik ersichtlich. Neben Hammer und Sichel springen einem die drei Buchstaben KKE entgegen. Der kommunistischen Partei Griechenlands. Wobei seit 2019 ein parteiloser Bürgermeister gewählt wurde - und nicht wie seit mehr als 45 Jahren ein KKE-Mann.

    Armenistis

    Amphitheater in Armenistis auf Ikaria

    Wer Urlaub auf der Insel Ikaria machen möchte und seine Recherche im Internet startet, der wird direkt über den Namen 'Armenistis' stolpern. So wenig touristisch Ikaria auch sein mag. In diesem kleinen Fischerdorf im Nordwesten der Insel ist die geballte Touri-Welt zu finden.

    Nein, das heißt nicht, dass Armenistis keinen Charme hat und hier hunderte oder gar tausende Touristen anzutreffen sind. Aber das touristische Angebot ist hier sichtlich vorhanden. Es gibt einige Unterkünfte und auch mehrere Hotels. Darunter auch das Cavos Bay Hotel**, eine der meist gebuchten Unterkünfte der Insel.

    Taverne in Armenistis

    Doch was macht Armenistis eigentlich so reizvoll für Gäste aus aller Welt?

    Zum einen ganz klar das Angebot. Unterkünfte gibt es auf Ikaria eben nicht wie Sand am Meer. In Armenistis aber doch eine gute Auswahl.

    Dann findet man hier eine gute Infrastruktur vor. Es ist spürbar, dass man sich hier auf den Tourismus einstellt. So gibt es nicht nur eine Auswahl an Tavernen. Du findest hier auch ein gutes Café, Mietwagenverleih, Souvenirshops sowie einen Supermarkt.

    Übrigens: Das ein Supermarkt vor Ort ist, ist auf Ikaria nicht selbstverständlich. Im Osten der Insel gibt es nicht einen. Der einzige war in Fanari - wir standen allerdings vor verschlossenen Türen und konnten auf einem Schild in griechischen Lettern "ZU VERKAUFEN" lesen. Diesen Supermarkt scheint es also nicht mehr zu geben.

    Paralia Mesakti / Mesakti Beach

    Armenistis ist bei Touristen mit Sicherheit auch so beliebt, weil der Ort gleich zwei Strände zu bieten hat. Sie liegen direkt nebeneinander. Nur ein ins Meer hinausragender Felsen trennt sie voneinander.

    Mesakti Beach auf Ikaria

    Beide sind sehr einladend. Es gibt keinen Kies, nur feinen Sand. Und das Meer ist klar.

    An einem der beiden Strände - Paralia Mesakti - tobt das Leben. Es gibt eine Surf-Schule und ganze drei Bars! Wobei die Bensao Beach Bar der Platzhirsch zu sein scheint. Hier gibt es nicht nur Drinks und kleine Köstlichkeiten. Im Sommer finden hier auch am Abend und in der Nacht verschiedenste Partys mit Live-Musik statt.

    Tagsüber ist von den Partys nichts zu spüren. Gute Stimmung herrscht trotzdem. Es dringt entspannte Lounge-Musik aus den Lautsprechern der Bensao Beach Bar bis ans Meer hervor. Auf dem Volleyballfeld am Strand liefern sich Einheimische ein Match.

    Zwei Strände mit tierisch süssen Bewohnern

    Schildkröten hinterm Armenistis Beach

    All das lenkt ab von dem Ausläufer eines Flusses, der sich gegenüber des Meers seinen Weg von den Höhen der Insel bis hier in den Sand gebahnt hat. Wer hier genau hinsieht, kann sie sehen. Kleine Wasserschildkröten. Erstaunlich gute Schwimmer, die es gewohnt sind, ab und zu einen Leckerbissen von den Strandbesuchern abwerben zu können. Sie schwimmen fordernd auf einen zu und starren einen an, bis es Futter gibt. Gibt es keins, wird irgendwann abgedreht und abgetaucht.

    Wer es etwas ruhiger mag, der sucht den angrenzenden Paralia Armenistis auf. Hier gibt es in der Saison einen Liegenverleih - der aber nur einen kleinen Teil des Strands einnimmt. Wer den Anblick von mit Liegen zugebombten Stränden in Griechenland kennt, der weiß das geringere Angebot sehr zu schätzen. Außerdem gibt es hier 'nur' eine Beach Bar. Keine Partys. Kein Volleyballfeld. Dieser Strand ist für die Menschen, die es einfach ruhiger mögen.


    Unterkunftsempfehlung

    🧿

    Unterkunftsempfehlung 🧿

    Valeta Studios in Armenistis

    Unterkunftsempfehlung zwischen den beiden Stränden:
    Valeta Studios and Apartments**
    Bildquelle: Booking.com

    Unterkunft Dolihis gi Poseidon beim Mesakti Beach

    Einfaches und süßes Hotel am Mesakti Beach:
    Dolihis gi, Poseidon**
    Bildquelle: Booking.com


    Evdilos

    Wenn Du Ikaria mit der Fähre ansteuerst, ist Agios Kirykos meist der Ort, an dem Du anlanden wirst. Doch es gibt einen zweiten Hafenort auf der Insel, der von den Inseln Samos und Syros angefahren wird: Evdilos.

    Andere Orte auf der Insel Ikaria sind genauso schön. Einen extra Ausflug nach Evdilos braucht es nicht. Könnte man meinen, wenn man die Küstenstraße entlang durch den Ort fährt. Doch es lohnt sich zu verweilen - und die Route Richtung Hafen einzuschlagen.

    Hier wartet eine kleine Welt für sich auf Dich. Um das Hafenbecken herum gibt es zahlreiche Tavernen und Boutiquen. Das Leben tobt. Aber auf ikarische Weise. Man sitzt vor den Cafés, hält einen Plausch, genießt das Leben. Und die Sonne auf der Haut.

    Wir haben den kleinen Spaziergang am Hafenbecken sehr genossen - und auch in den ein oder anderen Laden hineingeschaut. Ein Besuch von Evdilos lohnt sich. Zumindest für einen kurzweiligen Abstecher.

    Promenade von Evdilos

    Die heissen Quellen der Insel

    Auf einigen griechischen Inseln gibt es tatsächlich noch natürliche heiße Quellen. Etwa die Embros Therme auf Kos. Und auch auf Ikaria gibt es mehrere Thermalquellen. Zwei von den bekanntesten möchten wir Dir hier vorstellen. Sie befinden sich beide im östlichen Teil der Südküste: Therma und Lefkada.

    Therma

    Therma auf Ikaria

    Als wir versuchen, Therma mit dem Auto zu erreichen, sind wir erstmal etwas verloren. Wir wissen, dass das Örtchen nördlich und nur wenige Kilometer von Agios Kirikos entfernt liegt. Doch wir kommen nicht hinab. Das Navi lotst uns sehr seltsam. Und auch die Beschilderung ist sehr verwirrend. Doch irgendwie schaffen wir es dann doch, zur bekanntesten heißen Quelle der Insel zu kommen.

    Der Ort ist klein - Parkmöglichkeiten gibt es selbst jetzt in der Nebensaison kaum. Doch wir haben Glück und finden eine Stellplatz, nur einen Steinwurf von der Hafenmole entfernt. Wir finden uns direkt beim Badehaus Apollon wieder. Und nur einen Steinwurf vom Spilia Spa entfernt.

    Doch ins Spa wollen wir heute gar nicht. Wir suchen nach den heißen Quellen, die hier sprudeln sollen. Und wir werden fündig.

    Wenn Du das Spilia Spa passierst und noch ein Stückchen weiter die Hafenmole ganz rechts entlanggehst, gelangst Du an einen Steg. Hier wirst Du vermutlich schon einige Leute erblicken, die in Badesachen vor der Felswand zu kuscheln scheinen. Sie sind sich aber nur so nahe, weil sich hier das heiße Thermalwasser seinen Weg ins Meer bahnt. Außerdem kann man hier prima schwimmen und planschen.

    Unsere Therma Tipps: Noch ein wenig am Wasser verweilen

    Heiße Quellen in Therma

    Ein paar Minuten vor der Felswand verweilen und das Thermalwasser auf seiner Haut spüren - das solltest Du auf jeden Fall machen, wenn Du in Therma bist.

    Ein weiterer Tipp von uns: Verweile ein wenig am Hafen. Hier kann man herrlich die Zeit verrinnen lassen und den Menschen beim Badespaß zusehen. Überhaupt ist eine schöne Platia auf den griechischen Inseln immer eine Pause wert.

    Was hier aber auch eine Pause wert ist: Die hiesigen Tavernen. Wir haben im Kritikos Estiatorio gegessen und waren nicht nur vom Essen begeistert, sondern auch von der schönen Atmosphäre. Speisen im Schatten der Bäume, mit Blick auf den Hafen. Herrlich!

    Lefkada auf Ikaria

    Meer bei den heißen Quellen am Lefkada Beach

    Therma ist ganz schön. Doch wir finden: Der thermische Badespaß ist an einem anderen Ort der Insel Ikaria noch viel schöner: in Lefkada. Übrigens nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen griechischen Insel.

    Der Ort liegt - wie Therma auch - nicht weit von Agios Kyrikos entfernt. Man fährt Richtung Westen aus Agios Kyrikos heraus und folgt der Straße für wenige Minuten, bis ein Schild am Wegesrand auftaucht 'Hot Mineral Spring'. Hier führt der Weg hinab zu den heißen Quellen von Lefkada.

    Zu Beginn sieht der Weg noch sehr einladend aus. Es scheint recht neu gemacht, doch umso weiter man hinunter geht, umso unwegsamer wird es. Festes Schuhwerk ist hier dringend zu empfehlen.

    Unten am Strand ist man schnell angekommen. Doch auch hier ist es fies. Die großen Steine - und hier liegen nur große Steine - machen einem das Leben schwer. Manch einer läuft darüber, wie eine Bergziege. Wir haben uns etwas schwerer getan. Doch der Weg ist nicht weit. Wer sicheren Fußes unterwegs ist, nimmt den Weg zur heißen Quelle in weniger als 5 Minuten.

    Dass Du richtig bist, erkennst Du entweder an den Menschen, die hier bereits baden. Solltest Du alleine sein (was im April und Mai oder auch ab Oktober gut sein kann), hält nach den roten Felsen am Ufersaum Ausschau. Sie sind in einem Kreis angeordnet und werden von heißem Wasser umspült.

    Sehr heißes Wasser mit verfärbten Steinen
    Schilder zu den Lefkada Hot Springs

    Und ja, es ist hier wirklich heiß - um die 60 Grad hat es. Bei den roten Steinen solltest Du keinesfalls hineingehen. Dann verbrühst Du Dich. Nimm stattdessen den Weg linksherum und taste Dich langsam im Wasser vor, bis Du einen schönen Platz für Dich gefunden hast.

    Übrigens: Die Quellen sollen heilende Wirkung haben. Wir kennen uns da leider nicht so gut aus, wissen aber, dass sich die Haut nach einem Bad im Thermalwasser sehr sehr zart anfühlt. Das Wasser soll unter anderem Schwefel, Natrium, Radium und Radon enthalten. Moment, Radium und Radon? Ganz genau - die Quellen hier gelten als stärkste, radioaktive Solequellen. Soll aber nicht schädlich sein. Wir haben es auf jeden Fall gewagt und fühlen uns auch Wochen danach noch prächtig ;)

    Kloster Theoktistis

    Kloster Theoktistis

    Eine der top Sehenswürdigkeiten und ein beliebtes Ziel für einen kurzweiligen Tagesausflug ist das Kloster Theoktistis. Es liegt inmitten einer wunderschönen, unberührten Landschaft - recht mittig auf der Insel.

    Unberührt war die Landschaft bei unserem Besuch allerdings nicht. Die Straßen scheinen gerade neu gemacht zu werden, weshalb ein Teil der Strecke bestens ausgebaut ist, andere Teile wiederum 'work in progress' sind. Das war im Frühjahr 2024. Vielleicht besucht Du die Insel, sobald die Arbeiten abgeschlossen sind?

    Doch was ist jetzt eigentlich so besonders an diesem Kloster? Schließlich gibt es auf Ikaria einige Klöster - was hat Theoktistis, was andere nicht haben?

    Die Klosteranlage an sich gleicht anderen Anlagen in Griechenland. ABER: Ein Großteil des Klosters besteht aus Stein. Beinahe scheint es so, als wäre es in den Fels geschlagen worden. Neben dem Hauptgebäude gibt es noch zwei Kirchen, ein kleines Museum und ein Café auf dem Gelände.

    Übrigens: Geistliche Bewohner des Klosters wirst Du hier nicht antreffen. Es soll aber eine Haushälterin hier leben, die Gäste warm empfängt. Wir haben sie leider nicht gesehen. Allerdings war aufgrund von Arbeitsgeräten, Pflanzen und Co. klar, dass sich hier jemand kümmert.

    Aktuell noch eine Baustelle

    Wir finden: Das Kloster ist einen Besuch wert. Wir hatten allerdings das Pech, dass im Frühjahr 2024 hier gerade kräftig renoviert wurde. Man konnte nicht in die Gebäude hineingehen und einige waren von Gerüsten umgeben.

    Für einen ersten Vorgeschmack hat das gereicht, aber wenn wir noch mal auf Ikaria sind, schauen wir auf jeden Fall erneut vorbei.

    Vielleicht hast Du mehr Glück und bei Deinem Besuch des Klosters sind die Renovierungsarbeiten abgeschlossen? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.

    Baustelle im Kloster Theoktistis
    Kloster Theoktistis mit Baugerüst

     

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    Christos Raches

    Felsentor in Christos Raches

    Ikaria hat einige wunderschöne Bergdörfer zu bieten. Eines von ihnen ist Christos Raches. Der Ort, der niemals schläft. So sagt man.

    Ganz richtig ist das nicht. In den Nachmittagsstunden fällt Christos Raches in einen tiefen Schlaf. Dafür haben die Kafenions und Boutiquen ab etwa 17 Uhr bis tief in die Nacht geöffnet.

    Wir finden das ganz fantastisch. Und die Ikarioten auch. Der Ort lebt. Pulsiert. Ganz gleich zu welcher Jahreszeit.

    Wenn man den Kern des Orts durch eines der drei Felsentore betritt, fühlt es sich ein bisschen so an, als wäre man auf einer Feier mit Freunden. Feste feiern können die Ikarioten nämlich richtig gut. Das stärkt den Zusammenhalt. Und erhöht vielleicht auch die Lebenserwartung.

    Uns erinnert Christos Raches ein wenig an ein Hobbit-Dorf. Es ist so trubelig. Alles friedlich. Jeder kennt jeden. Sehr charmant.

    Gasse mit Cafes in Christos Raches

    Seychelles Beach

    Ein Strand, so schön wie auf den Seychellen - den soll es auf Ikaria geben. Die Rede ist vom Seychelles Beach relativ zentral an der Südküste der Insel platziert. Ein kleines Fleckchen Erde, das seit einigen Jahren für großes Aufsehen und noch größere Besucherströme sorgt. Und das ist auf einer wenig touristischen Insel auf Ikaria schon erstaunlich.

    Doch was ist so faszinierend am Seychellen Strand?

    Es ist das kristallklare, türkisfarbene Wasser, das diesen Ort so besonders macht. Und seine Geschichte.

    Schmaler Pfad am Seychelles Beach

    Die Entstehung des Seychellen Strands auf Ikaria

    Wir befinden uns mitten in den 90ern, als ein Tunnel das Dorf Magganitis über die Küstenstraße im Süden mit Agios Kirikos verbinden soll. Die Bauarbeiten lösen Erdrutsche aus. Und so entsteht kurz hinter dem Tunnel (den man heute von Osten kommend auf dem Weg zum Seychelles Beach durchfährt) eine kleine Bucht.

    In der Bucht gibt es keinen Sand. Nur viele weiße Kieselsteine. Kleine und große. Und die sorgen dafür, dass das kristallklare Wasser in den schönsten Türkistönen schimmert.

    So kommst Du an den Seychellen Strand

    Direkt hinter oder vor dem Tunnel (je nachdem, aus welcher Richtung Du kommst), wirst Du einen Parkplatz sehen - und ein Schild, das Dir den Weg zum Strand deutet. Es geht vom Parkplatz aus über die Straße und hinab.

    Auch hier brauchst Du mal wieder festes Schuhwerk. Mit Flip-Flops wirst Du nicht weit kommen. Und wenn doch - Chapeau!

    Wir haben es bis hinunter zum Strand geschafft. Allerdings nicht in den Bereich der Bucht. Um den zu erreichen, muss man entweder bei den Felsen ins Wasser steigen und hinüber schwimmen. Oder an einer sehr schmalen Felskante entlanglaufen.

    Wir hielten das für zu gefährlich. Ein falscher Tritt und man landet im Wasser auf den Felsen. Lebensgefährlich! Ein paar Leute wagten es aber.

    Felsen am Seychellen Strand

    Außerdem begegneten wir einer deutschsprachigen Bewohnerin der Insel. Sie erzählte uns, dass sie schon oft an dem Strand gewesen sei, der Weg sich aber durch Regenfälle so verändert habe, dass es aktuell keinen sicheren Weg zur Bucht gäbe. Oder sie zumindest noch keinen gefunden habe.

    Das war für uns Grund genug, die eigentliche Bucht aus der Ferne anzusehen und das wunderschöne Blau des Meeres von den Felsen aus zu bestaunen.

    Tipp: Du möchtest unbedingt zur Bucht aber nicht den gefährlichen letzten Abschnitt des Weges gehen? Dann nimm von Magganitis aus ein Wassertaxi zum Seychellen Strand.

    Weitere schöne Strände auf Ikaria

    Agios Georgios Beach auf Ikaria

    Agios Georgios Beach auf Ikaria

    Neben dem Seychellen Strand, fanden wir den Agios Georgios Strand an der nordöstlichen Spitze der Insel besonders schön. Ein kleines Paradies, das nur wenige hundert Meter vom Drakano Turm entfernt liegt. Bei dem rund 2400 Jahre alten Turm - der übrigens als besterhaltenster Aussichtsturm in der Ägäis gilt - kannst Du parken. Danach hast Du die Wahl zwischen einem Weg rechts und einem Weg links am Turm vorbei. Beide sind steil, rutschig und schwer zu meistern. Aber es lohnt sich.

    Paralia Iero auf Ikaria

    Klares Wasser am Paralia Iero

    Auch der Paralia Iero im Nordosten der Insel hat uns überzeugt. Eine wunderschönes Bucht, die wir im Frühjahr ganz für uns hatten. Und die unweit der Dionysos Höhle liegt.

    Der Weg zur Höhle ist steinig und teilweise muss man über größere Felsen klettern. Doch der Anblick ist schon atemberaubend. In die Höhle hinein kommt man aber nicht. Nur wenige Meter, dann ist der Weg durch Felsen versperrt.

    Eingang zur Burg von Koskina

    Castle of Koskina

    Und wieder ein Aufstieg mit vielen wackeligen Felsen. Wir haben ihn dennoch auf uns genommen - und es nicht bereut. Warum?

    Es ging hinauf zum Castle of Koskina.

    Die byzantinische Burgfestung stammt etwa aus dem 10. Jahrhundert und wurde auf einem Berggipfel errichtet. Eine strategisch günstige Lage mitten auf der Insel Ikaria. Von hier aus konnten die Einheimischen heranrückende Feinde bestens erblicken.

    Wer den Aufstieg auf die Burg meistert, kann sich freuen. Sie ist noch erstaunlich gut erhalten. Und in ihrem Inneren beherbergt sie eine kleine Kirche - die Kirche des Heiligen Georg.

    Der Aufstieg hierher ist mit festem Schuhwerk - am besten Wanderschuhen - gut machbar. Und die Mühe durchaus wert. Der Ausblick ist der Wahnsinn. Und wie oft hat man solch einen Ort schon ganz fürs sich? Hier auf der Koslkna-Festung kommt das öfter vor.

    Der Eintritt zur Burg ist kostenfrei. Es führt eine unbefestigte Straße bis wenige hundert Meter vor die Burg. Dann beginnt ein Wanderweg, für den Du eine halbe Stunde einplanen solltest.

    Castle of Koskina von unten
    Ausblick auf die Landschaften von Ikaria

    Warum ist Ikaria eine Blaue Zone?

    Die Langlebigkeit der Ikarioten ist für viele ein Grund, dieses doch noch recht unbekannte Reiseziel weiter oben auf die Travel Bucket List zu setzen. Doch was hat diese griechische Insel, was andere nicht haben, dass die Menschen hier so alt werden?

    Zum einen ist die hohe Lebenserwartung der mediterranen Ernährung geschuldet. Frisches Obst und Gemüse, jede Menge Fisch und Meeresfrüchte - wenig rotes Fleisch und kein Fast Food. Das ist eines der Geheimnisse der Insel. Die aber auch viele andere Inseln Griechenlands für sich beanspruchen können.

    Was viel mehr Einfluss zu nehmen scheint, ist die Gemeinschaft. Der Zusammenhalt, von dem wir schon weiter oben im Artikel berichtet haben. Die kommunistische Lebensweise, bei der jeder jedem hilft und alle gleich sind, macht etwas mit den Menschen.

    Dann wäre da die wunderschöne Küste, an der sich zahlreiche Wanderwege entlangschlängeln. Zeit in der Natur verbringen und sich bewegen? Klingt nach einem weiteren Tropfen Lebenselixier.

    Hinzu kommt: Auf Ikaria scheinen die Uhren langsamer zu laufen. Man nimmt sich Zeit. Für den Einkauf. Für das Essen. Für den Plausch. Für alles. Auch füreinander. Etwas, das wir für uns aus Ikaria mitnehmen.

    Weg hinunter zum Meer in Kerame

    Dir hat der Artikel gefallen? Dann freuen wir uns über einen kleinen Beitrag für unseren nächsten griechischen Freddo. Vielen Dank!

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    Annemarie & Björn

    Hallo, wir sind Annemarie und Björn. Annemarie ist studierte Germanistin und Medienwissenschaftlerin. Und hat Björn mit ihrer Idee zu einem Blog über die griechischen Inseln ganz schöne Flausen in den Kopf gesetzt. Flausen, die Björn gefallen haben. Weshalb der gelernte Industriekaufmann nun auch unter die Schreiberlinge gegangen ist.

    Jetzt arbeiten wir beide gemeinsam an unserem Herzensprojekt - diesem Blog. Und freuen uns, Dir die schönten Spots des Ionischen Meers und der Ägäis zeigen zu dürfen.

    Schön, dass Du da bist.

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    Patmos - Die heilige Insel

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    Hund im Urlaub