Kos
Kos ist die drittgrößte Insel der Dodekanes - gleich hinter Rhodos und Karpathos. Entsprechend viele Menschen leben hier. 25.000 Griechinnen und Griechen haben auf Kos ihren ständigen Wohnsitz. Im Sommer, wenn sich die Touristen unter die Einheimischen mischen, steigt die Zahl der Menschen auf der Insel gerne auf 150.000 an. Kein Wunder: Kos ist wie gemacht für einen Strandurlaub.
Wer Ruhe und Beschaulichkeit auf der Insel Kos sucht, dem sollte aber bewusst sein, dass beides dort zwischen Juli und September schwer zu finden ist. Ein Urlaub auf Kos ist dennoch immer schön. Im Frühjahr, wenn die Insel zum Leben erwacht. Im Sommer, wenn man weiß, wo die einsamen Strände zu finden sind. Im Herbst, wenn die Massen die Insel verlassen, aber das Wetter immer noch sommerlich anmuten lässt. Und im Winter, wenn die Griechen fast ganz für sich sind. Denn dann wird der internationale Flughafen der Insel kaum noch angeflogen.
Ganz gleich, zu welcher Jahreszeit Du auf Kos Urlaub machst - es gibt einige Sehenswürdigkeiten, die sind immer einen Besuch wert. Diese stellen wir Dir in diesem Beitrag vor.
Inhaltsverzeichnis
Die Highlights der Insel Kos
Kos hat neben seinen wunderschönen Stränden noch einiges mehr zu bieten. Malerische Bergdörfer, fordernde Wanderrouten, mittelalterliche Ruinen und unberührte Naturkulissen. Hier kommen unsere top 11 Highlights der Insel.
Platane des Hippokrates
Kos gilt als die Insel des Hippokrates. Der antike Arzt und Namensgeber des hippokratischen Eids ist um 460 v. Chr. auf Kos geboren und gilt als Begründer der modernen Medizin. Kein Wunder also, dass Du auf Kos immer wieder Orten und Denkmälern begegnest, die eng mit Hippokrates und seinem Tun in Verbindung stehen.
So auch die Platane des Hippokrates in Kos Stadt. Sie soll von Hippokrates persönlich gepflanzt worden sein. Unter dem Baum habe der Mediziner die Kunst der Heilkunde gelehrt.
Heute müsste der Baum rund 2500 Jahre alt sein. Allerdings gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Platane maximal 500 Jahre alt ist, da die Pflanzengattung keine längere Lebenserwartung hat.
Am Baum nagt der Zahn der Zeit
Leider ist die Platane stark befallen. Sie ist innerlich ausgehölt und die Äste des Baums müssen durch ein Gerüst gestützt werden. Wer also einen gesunden 2500 Jahre alten Baum erwartet, wird leider enttäuscht werden.
Bergdorf Zia
Die griechische Insel Kos hat neben ihrer malerischen Küste auch einige pittoreske Bergdörfer zu bieten. Eines der schönsten - und überranntesten - ist Zia. Ab 10 Uhr wird es hier in den Sommermonaten richtig richtig voll. Wer aber früh dort ist, der findet einen wunderschönen Ort vor, der sich für seine Besucherinnen und Besucher fein herausgeputzt hat.
Die schmalen Gassen mit den kleinen Geschäften und einladenden Tavernen sind in jedem Fall einen Besuch wert. Parken kannst Du direkt am Ortseingang auf einem großen kostenfreien Parkplatz. Doch wie gesagt: Du solltest vor 10 Uhr da sein. Danach wird es schwer, einen Parkplatz zu ergattern.
Töpferei und Katzenliebe
Am Ortseingang befindet sich eine Töpferei mit handgemachten Tellern und Schüsseln. Das bunte Geschirr hat unsere Aufmerksamkeit erregt. Umso lustiger war unsere anschließende Entdeckung: Etwas abseits des Ortskerns gibt es einen Ort, an dem die Straßenkatzen durch einen örtlichen Tierschutzverein versorgt werden. Das Futter wird in den Schüsseln der Töpferei serviert. Das ist Tierliebe.
Dikeos Gebirge
Der Berg Dikeos ist mit rund 850 Metern Höhe der höchste Berg der Insel. Von seiner Spitze aus genießt Du einen unvergleichlichen Ausblick über die Insel und die schimmernde Ägäis. Doch wie kommst Du hinauf?
Ausschließlich zu Fuß! Es gibt keine befahrbare Straße, die Dich an die Spitze führt. Keinen Lift. Keine Esel (das ist auch gut so!).
Und ja, die Wanderung auf den Berg Dikeos ist herausfordernd. Klettern musst Du zwar nicht, doch die Route ist mitunter ziemlich unwegsam. Wanderschuhe sind auf jeden Fall Voraussetzung. Außerdem solltest Du ausreichend Trinkwasser mit Dir führen.
Wanderroute auf den Berg Dikeos
Die Route nimmt ihren Anfang im wunderschönen Bergdorf Zia. Ganz im Süden des Orts startet die Wanderroute, die von hier aus gut ausgeschildert bzw. markiert ist.
Der Weg ist im ersten Viertel noch recht entspannt. Du läufst einen sandigen Pfad entlang, bis es irgendwann hinein in den Wald geht - und dann steinig, uneben und steil wird. Häufig muss man sich an den Felsen abstützen oder hochziehen, und den Weg sicher beschreiten zu können.
Uns kam auf der Route ein älteres Wander-Paar entgegen, die sich mit Nordic Walking Stöcken stützten. Diese scheinen beim Auf- und Abstieg eine große Hilfe zu sein.
Wenn Du fit bist, schaffst Du die Route (Hin und Zurück) in 3 Stunden. Mit Pausen und Co. solltest Du aber 4 Stunden einplanen.
Auch wenn die Wanderung zwischendurch sehr fordernd ist, ist es der Ausblick am Ende wert. Sobald Du die Griechenland-Flagge am höchsten Punkt erreicht hast, wirst Du wahrscheinlich mächtig stolz auf Deine Leistung sein. Und den Aufstieg keinesfalls bereuen.
Marmari und Tigaki
Für den klassischen Badeurlaub sind die Ortschaften Marmari und Tigaki im Norden der Insel wie gemacht.
Tigaki
Der langgezogene Badeort Tigaki kann vor allen Dingen mit Sonne, Strand und Meer überzeugen. Außerdem liegen an der Strandpromenade einige schicke Beach Bars, von denen sich manche schon Clubs schimpfen könnten. Etwa die King Size Beach Bar im östlichen Teil des Orts.
Unterkünfte gibt es hier reichlich. Davon viele mit direkter Lage am Strand.
Marmari
Auch Marmari kann mit einem breiten Sandstrand und zahlreichen Urlaubs-Unterkünften überzeugen. Besonders für Familien mit kleinen Kindern ist der hiesige Strand gut geeignet. Der Einstieg ist flach. Der Strand in der Regel überwacht. Sonnenschirme und Liegen werden vor Ort vermietet. Ein kleiner aber feiner Ort für Urlaub am Meer.
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Salzsee mit Flamingos
Zwischen Tigaki und Marmari befindet sich ein großer Salzsee. Das salzhaltige Feuchtgebiet trägt den Namen Igroviotopos Alikis und ist das Winterquartier zahlreicher seltener Vogelarten geworden, zu denen auch Flamingos gehören. Sie sollen hier vorrangig im Frühling zwischen März und April zu sehen sein. Bei unserem Besuch im Mai waren sie auf jeden Fall noch zu sehen.
Da der See sehr groß ist, kann man die rosafarbenen Vögel meist nur aus der Ferne beobachten. Wenn Du weißt, wo die Vögel gerade stehen, kannst Du aber auch gezielt die See-Seite ansteuern, die den Tieren am Nächsten ist.
Kavo Paradiso
Wenn Du uns fragst, welcher Strand auf Kos der Schönste ist, antworten wir mit Sicherheit zeitgleich: der Paralia Paradisos oder Kavo Paradiso - am südlichsten Zipfel der Insel gelegen.
Alles an diesem Strand ist perfekt. Mit einer kleinen Ausnahme: der Anfahrt. Die Straße hinab ist nämlich mehr eine Sandpiste, bei der man froh sein muss, wenn man keinen Gegenverkehr hat. Ausweichmöglichkeiten gibt es nicht viele. Mit einem Quad ist die Anfahrt aber sehr gut machbar.
Wenn man endlich unten angekommen ist, ist es traumhaft schön. Klares Wasser. Kaum Wellen. Und eine kleine Strandbar, die Dich mit Drinks und Snacks versorgt.
Im Mai ist hier noch kaum etwas los. Wirklich trubelig wird es - wie immer - erst im Sommer. Dann aber dafür umso mehr. Eine frühe Anfahrt lohnt sich.
Weitere Strände Tipps
Der Kavo Paradiso liet auf Kos' Halbinsel Kefalos. Hier gibt es auch noch viele andere schöne Sandstrände. Etwa den Kohilari Beach, den Camel Beach und den Lagada Beach. Mehr zu den schönsten Stränden der Insel, erfährst Du in unserem Beitrag über Kos Strände.
Asklepieion
Die Insel Kos ist als Geburts- und Heimatort des Hippokrates bekannt. Und was darf da nicht fehlen? Einer der ersten organisierten Krankenhäuser dieser Erde: das Asklepieion.
Es ist einer dieser Orte, die man gesehen haben muss.
Auch wenn man es anders vermuten mag: das Asklepieion ist erst nach dem Ableben von Hippokrates entstanden. Der älteste Teil der Anlage wird bis in das 4. Jahrhundert v. Chr. zurückdatiert.
Das antike Krankenhaus war in drei Ebenen aufgeteilt, die heute noch gut zu erkennen sind.
Das Krankenhaus am Hang
Auf der untersten Ebene des Asklepieions sollen die Kranken gewohnt haben und die Kunst der Medizin gelehrt worden sein.
Die mittlere und die älteste Ebene war die, auf der die Heilkunst praktiziert wurde. Allem voran Lepra und Geschlechtskrankheiten wurden hier behandelt.
Auf der obersten Ebene stand ein Tempel, der bereits vom Meer aus sichtbar gewesen sein soll.
Wir haben unseren Besuch des Asklepieions mit der Kamera begleitet. Unser Video siehst Du hier:
Pfauenwald
Nicht alle Schönheit von Kos spielt sich an der Küste ab. Im westlichen Zentrum der Insel befindet sich ein Ort, der an einen kleinen Märchenwald erinnert. Plaka Forest - der Pfauenwald von Kos.
Hier ist der Name Programm. Dutzende von Pfauen bewohnen diesen kleinen schönen Wald.
Die Tiere sind Touristen gewöhnt und sehr zutraulich. Sie lassen sich gerne mit Brot füttern - fordern es sogar regelrecht ein.
Wir hatten unser eigenes Brot mitgebracht. In der Saison soll aber ein Mann in der Mitte des kostenfreien Parkplatzes (direkt im Wald) sitzen und Brot zum Verfüttern verkaufen.
In der Zeit um den Juni herum haben die Pfauen Nachwuchs. Einfach zuckersüß.
Unser persönliches Highlight war allerdings ein weißer Pfau. Diese Tiere sind - bis auf ihre Farbe - mit ihren blau-grünen Genossen identisch. Als Mutation des blauen Pfaus ist, kommt der weiße Pfau deutlich seltener vor.
Embros Therme Kos
Rund 15 Kilometer vom Zentrum von Kos Stadt entfernt, befindet sich eine natürliche heiße Quelle: die Embros Therme. Neben ihr gibt es offiziell nur noch die Piso Therme auf Kos, die allerdings nicht über den Landweg erreichbar ist. Entsprechend begehrt ist ein Ausflug zur Embros Therme.
Am schnellsten erreichst Du das natürliche Thermalbad mit dem Auto. Alternativ kann die Strecke aber auch mit dem Rad gemeistert werden. Oder aber, Du schnappst Dir einen der E-Scooter, die man in Kos Stadt an fast jeder Ecke mieten kann. Ihr Gebiet reicht zwar nicht ganz bis zur Embros Therme, sondern nur bis zum Hotelkomplex Michelangelo Resort & Spa. Von hier aus sind es dann aber nur noch 3 Kilometer zu Fuß. Schade ist nur, dass es außerhalb von Kos Stadt weder Rad- noch Fußweg gibt. Wer nicht am Straßenrand entlanglaufen möchte, sollte also doch mit dem Fahrrad oder dem Auto vorliebnehmen.
Hinab zur Thermalquelle
Du folgst also von Kos Stadt kommend immer weiter der Küstenstraße, bis Du an einen Parkplatz direkt linker Hand am Hang vorbeikommst. Hier kannst Du Dein Fahrzeug kostenfrei abstellen und hinab zur Embros Therme gehen.
Dabei kommst Du erstmal an einem kleinen Imbiss vorbei. Der ist einfach gehalten, doch der griechische Salat erstaunlich lecker. Allerdings zahlst Du hier für kleine Portionen vergleichsweise viel.
Nun geht es den Weg hinab. Festes Schuhwerk ist zu empfehlen, aber kein Muss.
Am ersten Strandabschnitt gibt es eine Bar mit Liegestühlen. Danach folgt der zweite Strandabschnitt und hier der heiße Naturpool. Du wirst ihn schnell finden, denn hier tummeln sich einige Menschen. Der Naturpool selbst ist von Steinen gesäumt. Innerhalb ist es überraschend warm. Allerdings soll das Wasser nicht mehr so heiß sein, wie vor wenigen Jahren. In der heißen Quelle auf Ikaria war es auf jeden Fall wärmer.
Das Geisterdorf Agios Dimitrios
An manch einem Ort finden sich weder Inselbewohner noch Touristen. Zumindest in der Nebensaison. Ein solcher Ort ist Agios Dimitrios.
Das Dorf liegt rund 3 Kilometer östlich von Zia. Zwischen 1850 und 1900 sollen hier 30 Häuser gestanden haben.
Viel mehr - oder weniger - sind es heute auch nicht. Allerdings sind die Gebäude verfallen. Kein Mensch ist auf den 'Straßen' zwischen den Häusern unterwegs. Einzig und allein das Summen der Bienen und das Zwitschern der Vögel ist zu vernehmen.
Tatsächlich ist das Dorf verlassen. Obwohl, nicht ganz. Am Dorfeingang befindet sich ein kleines Kafenion. Es gibt einfache griechische Gerichte und Live-Musik am Abend.
Außerdem bemerkt man beim Schlendern durch die Häuser-Ruinen, dass einige wenige unter ihnen neu hergerichtet sind und bewohnt scheinen. Wer weiß? Vielleicht kehrt wieder Leben in das Dorf zurück.
Antimachia Castle
Auf den griechischen Inseln finden sich oft Überreste alter Burgen aus der Zeit der Johanniter. So auch auf Kos.
Eine besonders eindrucksvolle, große Burganlage liegt recht zentral auf der Insel - unweit der Kleinstadt Antimachia in der Gemeinde Iraklidis. Die Rede ist von Antimachia Castle, einer Johanniterfestung.
Als wir die Festung aufsuchen, sind wir überrascht. Trotz zahlreicher Angriffe durch Piraten, Osmanen und andere Feinde, hat die Burg die Zeit in einem recht guten Zustand überdauert.
Der Eintritt in die Burganlage ist kostenfrei. Die Anlage selbst in sehr gutem Zustand. Innerhalb der Burgmauern befinden sich zwei Kirchen. Außerdem ein Gebäude, das einst ein Imbiss gewesen sein könnte. Und Schafe gibt es hier. Jede Menge.
Begleite uns gerne beim Gang durch die Mauern von Antimachia Castle. Wir nehmen Dich auf YouTube mit hinein in die Burg:
Welche ist Deine Lieblingsinsel der Inselgruppe Dodekanes? Lass' es uns gerne in den Kommentaren wissen.
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