Akropolis von Rhodos
Etwas außerhalb von Rhodos Stadt - auf dem Monte Smith Hill - liegt die berühmte Akropolis von Rhodos. Hier befinden sich der rund 2.500 Jahre alte Tempel des Apollon, das Odeon und das antike Stadion.
Doch nicht nur die sehr gut erhaltenen Überreste aus längst vergangener Zeit ziehen zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Viele kommen auch wegen des fantastischen Ausblicks über die Inselhauptstadt her. Die nördliche Westküste der Insel erstreckt sich von den Rändern der Akropolis wie ein kleines Spielzeugland vor Deinen Augen.
Für uns ist die Akropolis von Rhodos ein Must-See der Insel. Was Du vor Deinem Besuch wissen solltest und was es hier zu sehen gibt, erfährst Du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Tempel der Athena Polias und des Zeus Polieus
Es ist März 2024 und wir fahren von unserer Unterkunft in Rhodos Stadt mit dem Auto zur Akropolis von Rhodos. Es dauert keine fünf Minuten und wir befinden uns auf der Straße Isiodou. Die zweispurige Straße führt uns den Berg hinauf zur höchsten Stelle von Rhodos Stadt - zum Monte Smith.
Unser erster kurzer Halt ist beim Tempel der Athena Polias und des Zeus Polieus. Die Überreste dieses Tempels sind frei zugänglich und nicht sonderlich spektakulär. Die Segmente einer Säule liegen fast direkt neben der Straße. Die Reste der Grundmauern des Tempels sind im saftigen Grün kaum wahrnehmbar. Es wirkt, als ob weitere Segmente aus Marmor wahllos in der Gegend liegen. Unbeachtete historische Überreste in einer wenig ansprechenden Umgebung.
Herrlicher Rundumblick vom Monte Smith Hill
Bevor wir weiterfahren, geht es noch auf die andere Straßenseite. Nach rechts bietet sich ein toller Ausblick auf Rhodos Stadt. Zur anderen Seite blicken wir auf die Westküste der Insel Rhodos. Eine gute Gelegenheit für ein paar Fotos. Dann geht es weiter.
Achtung: Kurz fahren wir die Straße zurück, ehe uns eine entgegenkommende Griechin mit der Lichthupe daran erinnert, dass hier nur in eine Richtung gefahren werden darf. Die wenig befahrene zweispurige Straße hatte uns so gar nicht den Eindruck einer Einbahnstraße vermittelt. Mach’ also nicht denselben Fehler.
Akropolis-Park (auch Monte Smith Park)
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Das Gelände der Acropolis liegt bereits in der Nähe. Auch in die andere Fahrtrichtung müssen wir nur ein paar Hundert Meter fahren. Wir parken auf einer sandigen Stellfläche auf der linken Straßenseite. Das eingezäunte Areal der Akropolis ist parkähnlich angelegt. Am Eingangsbereich steht eine Art Kassenhäuschen. Es ist aber nicht besetzt. Im Frühjahr 2024 ist der Zugang rund um die Uhr möglich und der Eintritt ist frei. So scheint es aktuell auch im Rest des Jahres zu sein. Ein Grund, warum die Einheimischen die Anlage auch als Park nutzen. Etwa für Spaziergänge. Einige Griechen gehen hier auch mit ihren Hunden Gassi.
Tempel des Apollon
Unweit des Eingangs befindet sich das auffällige Highlight der Akropolis: der Tempel des Apollon. Leider ist dieser eingerüstet und auch das sich anschließende Gelände auf dieser Ebene, auf dem sich ebenfalls die Grundmauern des Artemisions (Tempel der Artemis) befinden, ist abgesperrt. So kann man die imposanten Überreste des Tempels leider nicht richtig bestaunen. Auf der anderen Seite freuen wir uns aber auch darüber, dass in den Erhalt der Akropolis investiert wird.
Bei unserem Besuch ist keine Restaurierungstätigkeit zu beobachten. Leider ist auch nirgends zu lesen, wie lange der Tempel voraussichtlich noch eingerüstet bleiben wird. So ist auch der eigentliche Durchgang zur nächsten Ebene mit dem Odeon und dem antiken Stadion versperrt. Dafür führt uns ein kleiner Trampelpfad links vorbei an den Tempeln durch ein dahinterliegendes Wäldchen. Ein paar Minuten später blicken wir durch das kleine Theater auf die darunter liegende Ebene.
Odeon - kleines Theater
Vom oberen Rand des Odeons aus bietet sich ein schöner Blick über die weitere Akropolis. Wir gehen die Stufen links vom kleinen Theater herunter. Es wurde vermutlich zwischen dem zweiten und dritten Jahrhundert v. Chr. gebaut und bot Platz für 800 Zuschauer. Bei den Ausgrabungen konnten nur die unteren Reihen freigelegt werden. Dank Rekonstruktion und Restaurierung ist das Odeon heute in einem guten Zustand. Es wird sogar für musikalische Veranstaltungen genutzt.
Das Odeon war Bestandteil des Gymnasiums, das zur Ausbildung der Jugend genutzt wurde. Sehr wahrscheinlich handelt es sich nicht um das große Theater von Rhodos. Literarische Quellen lassen darauf schließen, dass es sich weiter südlich befunden haben muss. Bis heute wurde es aber nicht freigelegt.
Antikes Stadion von Rhodos
Wenn Du auf das Odeon hinaufschaust, stehst Du quasi schon am Anfang des Antiken Stadions. Die gut 200 Meter lange Laufbahn befindet sich links von Dir. Es wurde im dritten Jahrhundert v. Chr. in Nord-Süd-Richtung angelegt. Heute sind noch die Sitze der Beamten, ein Teil der Zuschauertribünen sowie die abgerundeten Wendemarken erhalten.
Tipp: Nimm’ Dir Zeit und drehe eine Runde durch das antike Stadion. So kannst Du es am besten auf Dich wirken lassen. Kaum zu glauben. Hier befindest Du Dich direkt an dem Schauplatz, an dem damals alle vier Jahre die Haleion-Spiele zu Ehren des Sonnengottes Helios stattfanden.
Zu Fuss auf die Akropolis
Der komplette Rest des Parkes, der sich von hier aus bis zum Ein- bzw. Ausgang am östlichen Ende der Anlage erstreckt, wird dem Gymnasium zugeschrieben. Dieser Bereich ist sehr weitläufig. Leider sind nur wenige archäologische Funde des Gymnasiums zu sehen.
Wenn Du die Akropolis zu Fuß von Rhodos-Stadt besuchen möchtest, wirst Du vermutlich im Osten der Anlage ankommen. Für den Fußweg hierher benötigst Du vom Koloss von Rhodos am Mandraki-Hafen aus gut zwanzig Minuten. Vom Roten Tor geht es sogar ein paar Minuten schneller. Eine Aktivität, die Du während der heißen Sommermonate besser in die kühleren Morgen- oder Abendstunden legst.
Geschichte der Akropolis Rhodos
408 v. Chr. schlossen sich die antiken Städte Lindos, Kameiros und Ialysos zusammen. Die gemeinsame Inselhauptstadt - Rhodos Stadt - wurde gegründet. Die Akropolis dieser neuen Stadt wurde auf ihrem höchsten Punkt nach dem Hippodamischen Schema geplant. Teilweise ist zu lesen, dass der Stadtplaner Hippodamos bei der Konzeptionierung mitgewirkt haben soll. Das ist aber eher auszuschließen, da er zu diesem Zeitpunkt bereits 90 Jahre alt gewesen sein müsste. Aber wer weiß? Die Griechen werden mitunter sehr sehr alt ;)
Im Gegensatz zu anderen Akropolen wurde die Akropolis von Rhodos nicht zum Schutz vor Feinden errichtet. Bei der Planung stand im Vordergrund, dass hier auf der Westseite von Rhodos Stadt ein zentraler Ort für Kultur, Religion und Ausbildung entstehen sollte.
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Bebauungsstopp für weitere Ausgrabungen
Seit Beginn des 20.Jahrhunderts entstand auf dem Hügel der Archäologische Akropolis Park. Auch während der Besetzung des Dodekanes durch die Italiener wurden die Ausgrabungen vorangetrieben. Bisher wurde nur ein Teil der antiken Ruinen freigelegt. Damit noch möglichst viele Sehenswürdigkeiten zu Tage treten können, sind weitere Bebauungen in der näheren Umgebung der Akropolis untersagt.
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